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Neuwied

Selbst Tränen um Verstorbene sind gefährlich: Ein Bestatter schildert den Corona-Alltag

Von Markus Kilian
Jens Holz aus Neuwied arbeitet seit seiner Jugend als Bestatter. Wie der gesamten Branche erschweren die Corona-Maßnahmen auch ihm den Umgang mit den Angehörigen. Mehr Sterbefälle hat er allerdings nicht zu verzeichnen.  Foto: Markus Kilian
Jens Holz aus Neuwied arbeitet seit seiner Jugend als Bestatter. Wie der gesamten Branche erschweren die Corona-Maßnahmen auch ihm den Umgang mit den Angehörigen. Mehr Sterbefälle hat er allerdings nicht zu verzeichnen. Foto: Markus Kilian

Als Jens Holz an diesem Nachmittag über seine Arbeit als Bestatter in Neuwied spricht, sitzt er im selben Raum, wo gewöhnlich die Trauergespräche mit Angehörigen stattfinden. Tür und Fenster sind geöffnet, vom Garten dringt frische Luft herein. Die Maske verbirgt den braun-roten Bart des 46-Jährigen. Seit über einem Jahr ist er das nun gewohnt. Als er – exemplarische für die Branche – über Abstandsregeln und digitale Trauerfreiern spricht, macht der Bestatter eine Ausnahme – normalerweise möchte er das Wort „Corona“ in den Gesprächen, die in diesem Raum gewöhnlich stattfinden, so gut es geht vermeiden.

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Doch die Pandemie bringt tiefe Einschnitte selbstverständlich auch in den Alltag des Bestatters mit sich, der seine Kunden ohnehin in einer für sie schon sehr schwierigen Zeit begleitet. Und seit vielen Monaten kommen die coronabedingten Maßnahmen noch hinzu. Das bedeutet: Die Trauergespräche können fast nur einzeln stattfinden, bei den Beerdigungen ...