Plus
Rengsdorf

RZ-Matinee: Sonntagsspaziergang der anderen Art

Der Henkel-Park in Rengsdorf
Der Henkel-Park in Rengsdorf Foto: Marion Ziegler

So etwas gibt es in Rengsdorf nicht alle Tage, sagt Herr Prekär über das Programm der RZ-Matinee. Und der Künstler muss es wissen, führt er doch am Sonntag, 11. Juni, durch die Veranstaltung im ehemaligen Henkel-Park.

Lesezeit: 2 Minuten
Eigentlich heißt Herr Prekär Stefan Preker und ist so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt der RZ-Matinee, zu der die Verbandsgemeinde Rengsdorf in Kooperation mit Lohmann & Rauscher und der Rhein-Zeitung am Sonntag, 11. Juni, 11 bis 16 Uhr, einlädt. „Das ist etwas Besonderes mit hochwertigen Künstlern und hochqualitativer klassischer ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Auf botanischer Weltreise durch Rengsdorf

Rengsdorf. Wer heute durch den Henkel-Park spaziert, begibt sich botanisch gesehen auf eine Weltreise. Vor 105 Jahren begann die Geschichte der Anlage in Rengsdorf. Nicht all ihre pflanzlichen Bewohner aber überlebten bis heute.

1912 ließ der Kommerzienrat Fritz Henkel, Seniorchef von Henkel & Compagnie, ein Landhaus in Rengsdorf erbauen. Zur „Villa Henkel“ gehörten ein Gästehaus und eine Werkswohnung mit zwei Garagen an der damaligen Kaiser-Wilhelm-Straße, der heutigen Westerwaldstraße. Unterhalb der Gebäude entstand die firmeneigene Gärtnerei. Im Besitz der Familie Henkel blieb das Anwesen bis zum Todesjahr des letzten Besitzers Jost Henkel, 1964. Danach übernahm das Land Rheinland-Pfalz die Gebäude. Bis 1976 diente das Anwesen dem Pädagogischen Fachinstitut zur Lehrerausbildung und zu Verwaltungszwecken. In der Folgezeit blieb es zunächst ungenutzt. 1985 wurde die Villa Henkel mit Parkanlage unter Denkmalschutz und der Pflanzenbestand unter Naturschutz gestellt.

Im September 1986 schließlich erwarb die Firma Lohmann GmbH & Co. KG aus Neuwied das Anwesen. Drei Jahre später listete man alle Pflanzen im Park bei einer Bestandsaufnahme in einem sogenannten Grünordnungsplan auf. Als 1998 der Konzern Lohmann & Rauscher (L&R) gegründet wurde, ging die „Villa Henkel“ mit der Parkanlage entsprechend auf ihn über. Der Park ist heute knapp 12 000 Quadratmeter groß und beherbergt eine Vielzahl an Pflanzen von mehreren Kontinenten.

Dazu gehören knapp 100 Jahre alte Baumriesen wie etwa die 1827 vom schottischen Gärtner David Douglas aus Nordamerika nach Europa eingeführte Douglasie. Mehr als 40 Meter hoch und mit einem mehr als ein Meter dicken Stamm flößt sie großen Respekt ein. Aus Nordamerika stammen im Park auch die Stechfichten aus den Rocky Mountains, die Amerikanische Roteiche, die Blaue Scheinzypresse von der US-Westküste und die Weymouthkiefern.

Aus Asien vertreten sind japanische Lärchen, der Fächerblattbaum Gingko und der Chinesische Tempelbaum, die Japanische Zeder und orientalische Fichten aus Kleinasien und dem Kaukasus. Aber auch Europäer wachsen im Henkel-Park: Serbische Fichten, die Spanische Tanne, die Österreichische Schwarzkiefer, der Bergahorn, die Sommereiche, Blutbuche, Rotfichten und Rosskastanien. Eine Besonderheit des Parks sind außerdem die aus dem Hochgebirge stammende Pflanzenfamilie der Rhododendren und Azaleen.
Von Verlusten blieb der Park aber nicht verschont. Heftige Stürme entwurzelten ganze Bäume, andere Pflanzen überlebten extreme Trockenzeiten nicht. Von Pilzen befallene oder vom Umsturz bedrohte Bäume wurden gefällt. Aus der Anlage verschwanden so über die Jahre Exemplare von Spitzahorn, Hemlocktanne, Stechfichte, Blauer Douglasie und Schwarzwaldtanne.

Marion Ziegler

Meistgelesene Artikel