Sebastian Wächter bei Raiffeisen-Forum mit 300 Gästen in der Wiedparkhalle
Raiffeisen-Forums in der Wiedparkhalle: Rollstuhlfahrer macht Mut
redner
Martin Leis begrüßte Sebastian Wächter gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Konrad Breul (von links).
rw-system. Jennifer Einolf/Raiffeisenbank N

Neustadt. Ein inspirierender Vortrag, eine muntere Talkrunde und Informationen zur Lage der Bank: Das waren Zutaten des Raiffeisen-Forums, zu dem die Raiffeisenbank Neustadt in die Wiedparkhalle eingeladen hatte.

Rund 300 Interessierte erlebten laut Presseinformation der Bank einen informativen Abend. Vor allem der Vortrag von Sebastian Wächter, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt, bleibt sicher vielen in Erinnerung. Es gehört zum Konzept des Raiffeisen-Forums, einen Hauptredner einzuladen, der nicht zu klassischen Bankthemen spricht.

Mit Sebastian Wächter fiel die Wahl diesmal auf eine ganz besondere Persönlichkeit: Anhand seines Schicksals zeigte er auf, wie die eigene Einstellung am Ende das Handeln beeinflusst. Als er im Alter von 18 Jahren während einer Wanderung mit seinem Bruder über einen Bach springen wollte und sich dabei das Genick brach, veränderte sich sein Leben von einer Sekunde auf die andere. 95 Prozent seiner Muskeln sind seitdem gelähmt. Wie Wächter eindrucksvoll schilderte, hat es lange gedauert, bis er bei sich selbst den Wandel erreichte.

Viel gefragter Redner

„Ich habe damals gehofft, dass sich die Umstände ändern, damit ich mich nicht ändern muss“, berichtete er. Ein langer und schwieriger Prozess hat ihn am Ende dazu gebracht, die Umstände zu akzeptieren und sich selbst zu ändern. Es war ein Wandel im Kopf, der ihn wieder zum Gestalter seines Lebens machte. Seitdem schaut er nicht mehr auf 95 Prozent, die nicht funktionieren, sondern auf die 5 Prozent, die funktionieren.

Wächter hat viele Jahre Rollstuhlrugby in der Bundesliga gespielt, ist glücklich verheiratet und hat seinen Job als Aktienanalyst an den Nagel gehängt. Inzwischen ist er ein gefragter Redner und berät Unternehmen bei Veränderungsprozessen.

Zuvor gehörte die Bühne vier Ehrenamtlichen: Nathalie Mohr, Paul Salz, Nicole Behrens und Frank Brabender gewährten Einblicke in die Arbeit der sieben Kundenbeiräte der Raiffeisenbank Neustadt. Mohr verwies für den Jugendbeirat auf den Aufbau der Kanäle in sozialen Netzwerken sowie die Finanzbildung an Schulen. Der Beirat Aktiv 65 plus beschäftigt sich nach Angaben von Salz seit Längerem mit der Frage, wie Kunden im Rentenalter Finanzierungswünsche realisieren können.

Vorstand sieht Bank gut aufgestellt

Wie Behrens erzählte, diskutiert der Firmenkundenbeirat regelmäßig die aktuelle wirtschaftliche Lage und gibt der Bank Hinweise. Und der Regionalbeirat hat ein Konzept entwickelt, um Fotovoltaik-Freiflächenanlagen zu installieren, wie Frank Brabender sagte. Zur Lage der Raiffeisenbank erwähnten die Vorstände Martin Leis und Konrad Breul eingangs, dass die krisenbedingten Rahmenbedingungen zwar nicht einfach sind, aber sowohl die Bank als auch die Region insgesamt bisher sehr gut mit ihnen umgehen konnten. Breul betonte: „Die Selbstständigkeit der Raiffeisenbank steht auch weiterhin nicht zur Disposition.“

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