Neuwied

Neue Einheit am Marienhaus-Klinikum Neuwied: Patienten mit Herzinsuffizienz wird auch per Telefon geholfen

Zur Eröffnung der Herzinsuffizienz-Einheit hat im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth eine Fortbildungsveranstaltung stattgefunden.
Zur Eröffnung der Herzinsuffizienz-Einheit hat im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth eine Fortbildungsveranstaltung stattgefunden. Foto: Jörg Niebergall

Eine Herzinsuffizienz ist eine bedrohliche chronische Erkrankung, bei der der Herzmuskel geschwächt ist und deshalb nicht mehr genügend sauerstoffreiches Blut in den Körper pumpt. Das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied hat ein neues Behandlungseinheit eingerichtet, die auch ambulante Hilfen integriert.

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. Die Betroffenen geraten oft schon bei kleinen körperlichen Anstrengungen außer Atem und verspüren Luftnot. „Viele Menschen sind davon betroffen. Ähnlich wie zum Beispiel Diabetiker brauchen sie eine regelmäßige kompetente medizinische Überwachung“, sagt Dr. Burkhard Hügl, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin-Kardiologie/Rhythmologie am Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied.

Um die Betreuung und Therapie betroffener Patienten zu verbessern, hat die Klinik am Mittwoch mit einer Fortbildungsveranstaltung die neue Herzinsuffizienz-Einheit eröffnet. Im Rahmen dieses Symposions wurden die Ziele und die Bedeutung der neuen Behandlungseinheit für die Vernetzung der klinischen Therapie und ambulanten Nachsorge erörtert.

Unter anderen niedergelassene Hausärzte, Fachärzte sowie Vertreter von Krankenkassen und dem Hausärzteverband diskutierten mit den Experten über die interdisziplinäre und übergreifende Versorgung von Menschen mit Herzinsuffizienz, teilt das Klinikum in einem Pressetext mit.

Mit dieser neuen Behandlungseinheit wollen wir die Zusammenarbeit von Patienten, Angehörigen, Ärzten und Pflegenden in der Klinik sowie der behandelnden Ärzte und ambulant Pflegenden weiter verbessern.

Dr. Burkhard Hügl, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin-Kardiologie/Rhythmologie am Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied.

Denn eine Vernetzung von klinischer Behandlung und ambulanter Nachsorge kann helfen, den Gesundheitszustand der Patienten zu stabilisieren. Dazu nehmen sie an einem zweijährigen Programm teil und werden von speziell ausgebildeten Pflegekräften betreut. Ihre Herztätigkeit wird rund um die Uhr überwacht, sie werden medikamentös eingestellt. „Es gibt inzwischen zahlreiche moderne Medikamente, mit denen wir den Patienten gut helfen und die Sterblichkeitsrate deutlich senken können“, so Dr. Hügl.

Regelmäßige Medikamenteneinnahme ist entscheidend

Entscheidend sei aber, dass die Betroffenen ihre verordneten Arzneimittel regelmäßig einnehmen. Dabei unterstützt sie eine Krankenschwester. Sie ist dafür freigestellt, die Teilnehmer des Programms telefonisch zu begleiten. „Bei den regelmäßigen Anrufen fragt sie nach dem Befinden, der Dosierung der Medikamente und nach dem Gewicht“, so Dr. Hügl. Das Gewicht ist ein wichtiger Indikator für eine mögliche Entgleisung der Herzschwäche. Denn dann lagert sich Wasser ein, und das macht sich auf der Waage bemerkbar.

„Durch diesen Telefonservice können wir die Herzleistung der Patienten stabilisieren und sie davor bewahren, immer wieder ins Krankenhaus eingeliefert zu werden“, freut sich Dr. Hügl. „Wir sehen dieses Angebot als Bindeglied zwischen der stationären Behandlung und der ambulanten Therapie.“