Midori Rosbach: Die "Fukushima-Grüne" aus Kurtscheid
Kurtscheid
Midori Rosbach: Die "Fukushima-Grüne" aus Kurtscheid
Kurtscheid. Es ist nicht lange her, da war Midori Rosbach ein im Großen und Ganzen unpolitischer Mensch. Ja, interessiert hat sie sich schon, sagt sie, sympathisiert auch. Sie hat SPD gewählt, teilweise konservative Einstellungen vertreten. Beim Thema Migration zum Beispiel: „Man muss deutsch sprechen“, sagt die 40-Jährige – mit deutlicher Betonung auf dem zweiten Wort. Aber mit den Grünen hatte sie wenig am Hut. „Atomkraft fand ich immer schon total bescheuert. Aber ganz ehrlich: So viel habe ich darüber nicht nachgedacht“, gibt sie zu. „Keine Demos, keine Aufkleber.“ Dann kam der Tag, der das änderte: der 11. März 2011, der Super-Gau von Fukushima.
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Midori Rosbach, in Japan geboren und seit 2002 deutsche Staatsbürgerin ist gerade mit ihrem Mann Bernd im Frankreich-Urlaub. Sie sieht Bilder im Fernsehen, hat aber keinen Internetzugang, weiß nicht genau, was vor sich geht. Zwei Tage später ist sie zurück in Kurtscheid, schaltet sofort die japanischen Fernsehsender ein und ist geschockt von den immer neuen, sich verschärfenden Katastrophenmeldungen.