Plus
Neuwied

Künstler stellt verunstaltetes Greta-Porträt in Neuwied aus: Interview mit Ali Zülfikar

Von Lieselotte Sauer-Kaulbach
Mit dem Porträt wollte der Künstler ursprünglich die Aktivistin Greta Thunberg unterstützen. Mit den Schmierereien ist es für Ali Zülfikar nun ein Werk, das die „historische Realität widerspiegelt“.
Mit dem Porträt wollte der Künstler ursprünglich die Aktivistin Greta Thunberg unterstützen. Mit den Schmierereien ist es für Ali Zülfikar nun ein Werk, das die „historische Realität widerspiegelt“. Foto: Ali Zülfikar

Der Künstler Ali Zülkifar zeigt in der Jahreskunstausstellung im Neuwieder Roentgen-Museum ein Porträt der Umweltaktivistin Greta Thunberg – inklusive der Schmierereien, die Unbekannte auf dem Werk hinterlassen haben. Die RZ sprach mit dem Künstler über seine Arbeit und darüber, was die Verunstaltung für ihn bedeutet.

Lesezeit: 4 Minuten
Großformatige, gezeichnete Porträts sind sein Markenzeichen. Das Porträt der Umweltaktivistin Greta Thunberg zeigte Ali Zülfikar, 1970 in der Türkei geboren und in Köln lebend, auch in Karlsruhe bei der Aktion „Kunst an der Plakatwand“. Unbekannte Täter pinselten der Dargestellten zuerst mit weißer Farbe eine Maske ins Gesicht und schrieben in ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Erdogan-Bild sorgte für Eklat in Linz

Ali Zülfikar ist in unserer Region kein Unbekannter: Eine Zeichnung, die sich kritisch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auseinandersetzt, löste im Jahr 2018 einen Eklat in Linz aus. Das Werk sollte in einer Ausstellung des Kunstvereins Klio gezeigt werden. Auf Intervention der türkischen Generalkonsulin in Mainz, Sibel Müderrisoglu, entschied jedoch Bürgermeister Hans Georg Faust zunächst, das Bild vorerst nicht zu zeigen.

Nach Protesten des Künstlers, seiner Mitaussteller und der Vernissagebesucher war das Bild dann aber für die restliche Zeit der Schau ausgestellt. Hans Georg Faust erklärte schließlich, er hätte in seiner Abwägung die Freiheit der Kunst höher einschätzen müssen, und entschuldigte sich. Zülfikar wollte in einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Koblenz prüfen lassen, ob der Stadtchef mit seiner Entscheidung, das Bild nicht zu zeigen, in die Kunst- und Meinungsfreiheit eingegriffen hat. Das Gericht kam jedoch zu der Auffassung, dass eine ausreichende Rehabilitation des Klägers erfolgt sei. Die Klage wurde zurückgezogen.

Meistgelesene Artikel