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Erpel

Kritik an der Bahn: Ist das Ein- und Ausssteigen in Erpel zu gefährlich?

Von Sabine Nitsch
Monika Schlüter demonstriert zusammen mit Anwohnern, wie schwierig es ist, vom Bahnsteig in Erpel aus in den Zug zu steigen.
Monika Schlüter demonstriert zusammen mit Anwohnern, wie schwierig es ist, vom Bahnsteig in Erpel aus in den Zug zu steigen. Foto: Sabine Nitsch

„Fahren Sie Bus und Bahn, so kommen Sie umwelt- und klimafreundlicher ans Ziel, als mit dem Auto“. Das rät das Umweltbundesamt im Hinblick auf den Klimawandel. Blickt man auf die tatsächlichen Verhältnisse an den Bahnhöfen zwischen Neuwied und der Landesgrenze erscheint das für bewegungseingeschränkte, mit dem Rollator oder dem Kinderwagen Reisende aber beinahe unmöglich, denn kein einziger Haltepunkt im nördlichen Kreis Neuwied ist barrierefrei ausgebaut. In Erpel müssen Bahnreisende den Zug sogar richtiggehend erklimmen. Für alle, die nicht so fit sind, ist das fast unmöglich, wie Helene Schulte (85) aus Erfahrung weiß.

Lesezeit: 3 Minuten
„Früher bin ich immer mit meinem Sohn, der das Down-Syndrom hat, Zug gefahren. Wegen der Situation in Erpel ist das jetzt unmöglich. Er ist jetzt über 60“, sagt die agile Seniorin. „Vom Bahnsteig bis zur Zugtür sind es etwa 50 Zentimeter. Der Abstand von der Bahnsteigkante bis zum Zug beträgt ...
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Bahn: „Abstand für ältere Reisende eine Herausforderung“

Die RZ hat die Deutsche Bahn um Stellungnahme gebeten und eine Antwort bekommen: „Die DB arbeitet kontinuierlich daran, mobilitätseingeschränkten Reisenden den Zugang zu Bahnsteigen und Zügen zu erleichtern und zu ermöglichen. Generell ist darauf hinzuweisen, dass die Bahnhofsentwicklung sowie die Herstellung der Barrierefreiheit nicht autonom von der DB verantwortet wird, sondern dies eine gemeinsame Aufgabe von Land und DB ist. Die Bahnhofsentwicklung erfolgt deshalb auf Basis von Rahmenvereinbarungen, in denen das partnerschaftliche Verständnis zu Inhalten und Finanzierung der Projekte zum Ausdruck kommt.

Der Abstand von 50 Zentimetern zwischen Bahnsteig und Zug stellt für ältere Reisende in Erpel eine Herausforderung dar – dafür möchten wir uns entschuldigen. Neue Rahmen- und Förderprogramme von Land und Bund nehmen bereits Gestalt an. Seit 1. Januar 2020 gilt die neue Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III zwischen dem Bund und der DB. Da bei der Planung solcher Projekte stets die Interessen aller Finanzierungspartner berücksichtigt werden müssen, sind die Abstimmungs- und Planungsprozesse entsprechend zeitintensiv. Die Modernisierung und der barrierefreie Ausbau der Station in Erpel ist leider frühestens ab 2026 möglich.“
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