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Kreis Neuwied/Region

Gastgeber im Kreis Neuwied sehnen Neustart herbei: Touristische Betriebe sind bereit

Von Sabine Nitsch
Der Vorsitzende des Verkehrsvereins Niederbreitbach, Kurt Hardt, freut sich auf den Tag, an dem er den Campingplatz Neuerburg wieder für Urlauber aufschließen darf. Er sagt: „Wir könnten morgen öffnen.“
Der Vorsitzende des Verkehrsvereins Niederbreitbach, Kurt Hardt, freut sich auf den Tag, an dem er den Campingplatz Neuerburg wieder für Urlauber aufschließen darf. Er sagt: „Wir könnten morgen öffnen.“ Foto: Jörg Niebergall

Die Gastgeber in der Region haben lange Durststrecken hinter sich. Mit den am Dienstag für Rheinland-Pfalz angekündigten Lockerungen bei dauerhaften Inzidenzen unter 100 gibt es nun endlich eine Perspektive. Dennoch kann niemand absehen, wie gastronomische oder touristisch relevante Betriebe die Krise überstehen werden. Wie haben sie das vergangene Jahr erlebt? Wann kann der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region wieder richtig Fahrt aufnehmen? Wie wird sich das touristische Angebot nach der Krise entwickeln? Die RZ hat sich umgehört.

Lesezeit: 4 Minuten
Die Hoteliers, Anbieter von Ferienwohnungen und Campingplatzbesitzer im Wiedtal haben unter der ungewissen Situation gelitten. „Die Stimmung ist schlecht. Es ist jetzt über ein halbes Jahr schon alles geschlossen“, sagt Florian Fark, Leiter der Tourist-Information Wiedtal. Das Schlimmste sei die fehlende Perspektive gewesen. Jetzt warten alle auf ein Signal. „Camping, ...
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Kein Ende für Wanderboom in Sicht

Es gibt zwar seit Monaten keine Übernachtungsgäste mehr im Kreis Neuwied, während der Pandemie waren aber dennoch Massen an Fahrradfahrern und Wanderern in der Region unterwegs. Auch der Verkehr auf der B 42, der Hauptverkehrsader am Rhein, hat massiv zugenommen. „Die Parkplätze sind überfüllt, unsere Wanderwege sind zertrampelt. Immer wieder gibt es Streit zwischen Mountainbikern und Spaziergängern“, umreißt der Linzer Stadtbürgermeister Hans Georg Faust die aktuellen Probleme. Dabei freut er sich grundsätzlich über jeden Gast. Krisenbedingt konnten die Besucher aber in der jüngsten zeit kaum Geld in der Region lassen. Die Gastronomie können durch To-Go-Angebote profitieren. Die Übernachtungsbetriebe nicht.

Auch Oliver Bremm, Geschäftsführer der Tourismus Siegengebirge GmbH, beobachtet, dass „massenhaft Menschen unterwegs sind. Die Nachfrage ist riesig. Unsere Wanderangebote sind unglaublich gefragt. Hier steht das Telefon nicht still. Wir arbeiten an der Zukunft“, sagt der Tourismusexperte. Ob der Boom nach Corona anhält, bleibt abzuwarten. „Wenn die Rad- und Fußgängerbrücke in Erpel nach Remagen realisiert würde, wäre das ein Pfund, mit dem die Region wuchern könnte.“

Auch für Linz stellt Tourismusmanagerin Janine Petit fest, dass sich der Tourismus stark verändert. „Linz als Randgebiet verschiedener Ballungszentren und Großstädte wie Koblenz, Köln, Düsseldorf, aber auch dem Ruhrgebiet gewinnt stark Besucher auf den Rad- und Wanderwegen. Auch die Kasbachtalbahn, die aktuell fährt, ist attraktiv“, sagt sie. „Wegen der geschlossenen Gastronomie beobachten wir leider vermehrt rücksichtslose Müllentsorgung entlang der Wanderwege und auf den Parkplätzen.“ Tagestouristen in der Altstadt seien hingegen nur vereinzelt unterwegs. „Man merkt, dass die Schifffahrten, Gastronomie, Beherbergung, freies Shopping und Veranstaltungen fehlen und dadurch auch Besucher“, so Petit. Auch Florian Fark bestätigt den anhaltenden Wanderboom: „Die Nachfrage nach Wanderwegen von Tagesgästen wird sicher groß sein, es sind schon jetzt viele Wanderer unterwegs. Dafür haben wir genügend Auswahl an markierten Wegen in der Region.“ Im Onlineshop der Tourist-Info im Wiedtal werden in diesem Jahr jedenfalls so viele Wanderkarten und Prospekte bestellt wie noch nie. san /sim

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