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Neuwied

Führung erinnert an Schicksale: Auf den Spuren des jüdischen Lebens in Neuwied

Von Rainer Claaßen
Der jüdische Friedhof in Niederbieber war eine von mehreren Stationen einer Exkursion, die für viele Teilnehmer ganz neue Erkenntnisse über die jüdische Vergangenheit in der Deichstadt brachte.
Der jüdische Friedhof in Niederbieber war eine von mehreren Stationen einer Exkursion, die für viele Teilnehmer ganz neue Erkenntnisse über die jüdische Vergangenheit in der Deichstadt brachte. Foto: Rainer Claaßen

Der Deutsch-Israelische Freundeskreis Neuwied führt aktuell eine Veranstaltungsreihe zum Gedenken an die Pogromnacht vom 9./10. November 1938 durch. Auftakt war eine Exkursion an Orte, die für das jüdische Leben in Neuwied eine wichtige Rollen spielten. Etwa 20 Teilnehmer trafen sich vor dem Schloss, wo Pfarrer Tilmann Raitelhuber von der Friedenskirchengemeinde Neuwied eine kurze Einführung in die Tradition jüdischen Lebens in Neuwied gab. Der Ort war bewusst gewählt worden, denn es ist mit der Stadtgründung verbunden, dass sich bei den Grafen zu Wied in der „Neuwen Wied“ – neben vielen anderen Glaubensgemeinschaften – schon bald auch einige jüdische Familien ansiedelten.

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Nicht zuletzt, um den Aufbau der Stadt über Steuereinkommen zu finanzieren, hatten sich die Grafen zu Wied entschieden, den Einwohnern weitgehende Religionsfreiheit zu gewähren – eine für das 17. Jahrhundert außergewöhnliche Regelung. Historiker sind sich einig, dass etwa seit der Jahrtausendwende Juden in Deutschland – insbesondere am Rhein – gelebt ...