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Neustadt

Forschungsprojekt in der Wied: Mittelgroße Fische verschwinden

In der Wied wird erforscht, wie sich der Besatz mit Fischen auf das Ökosystem auswirkt.
In der Wied wird erforscht, wie sich der Besatz mit Fischen auf das Ökosystem auswirkt. Foto: Fischereigenossenschaft Neustadt/Wied

Die Wied bei Neustadt wird derzeit von Wissenschaftlern der Arbeitsgemeinschaft Fließgewässerökologie der Universität Koblenz-Landau, der Bürogemeinschaft für fisch- und gewässerökologische Studien (BfS) sowie der Arge Nister unter die Lupe genommen – unterstützt von der Fischereigenossenschaft Neustadt/Wied. In dem vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Projekt „Bioeffekt II“ soll der Einfluss von heimischen Großfischarten auf die Gewässerbiologie, die Wasserqualität und insbesondere auf den Lebensraum der Gewässersohle untersucht werden. Die RZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum aktuellen Projekt.

Lesezeit: 2 Minuten
1 Welche Erkenntnisse hat die Fischzählung gebracht? Es wurden große und kleine Fische gezählt, aber die mittelgroßen sind fast alle verschwunden. Das liegt am Kormoran, der sich mittlerweile an kleinen Flüssen heimisch fühlt und sich von mittelgroßen Fischen ernährt. Der geringe Bestand an mittelgroßen Fischen ist auch auf den Signalkrebs ...
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Die Vorgeschichte des Projekts Bioeffekt II

Im Pilotprojekt „Bioeffekt I“ haben die AG Fließgewässerökologie der Universität Koblenz-Landau, die Bürogemeinschaft für fisch- und gewässerökologische Studien (BfS) und die Arge Nister gezeigt, dass ein gesunder Bestand einheimischer Fische, insbesondere Nase und Döbel, den Lebensraum der Gewässersohle und damit die ökologische Qualität des gesamten Gewässers verbessern kann. Die Nase hält durch das Abweiden den Algenbestand unmittelbar unter Kontrolle, während der Döbel bei seiner Nahrungssuche den Gewässergrund durchwühlt und so ein ungehindertes Algenwachstum stört und andererseits den Bestand an Kleinfischen reguliert, die sich ihrerseits von algenfressenden Insektenlarven ernähren, was dazu führt, dass die Algen bei sehr hohen Kleinfischbeständen ungestört wachsen können. Um diese ökologische Bedeutung großer Weißfischarten auch außerhalb streng kontrollierter Bedingungen eines Experimentes zu untersuchen, wurde Bioeffekt II gestartet.

Dabei sollen in ausgewählten Gewässerabschnitten der Nister, der Wied und des Wisserbachs die Bestände großer Weißfische gezielt erhöht und die Effekte dieser Bestandserhöhung auf die Qualität des Gewässerlebensraums untersucht werden. Wie Daniela Mewes von der Universität Koblenz-Landau betont, ist der Besatz mit Fischen kein Garant für den Erfolg der Maßnahmen. „Der vielerorts beobachtete Einbruch der Weißfischbestände stehe unter anderem im engen zeitlichen Zusammenhang mit der Einwanderung des Kormorans in die mittleren und kleineren Gewässer der Mittelgebirgsregionen, die zu einem Leerfischen der jeweiligen Gewässer führen kann. Daher müssten die Fischbestände nicht nur durch ergänzenden Besatz gestützt, sondern auch durch die lokale Vertreibung der Kormorane geschützt werden“, so Daniela Mewes.
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