Neuwied

Flamingos im Neuwieder Zoo: Mehr als nur „Pretty in Pink“

Flamingo im Neuwieder Zoo
Exotische sowie farbenfrohe Tiere sind ein Blickfang – so wie die Flamingos im Neuwieder Zoo. Foto: Leo Schmitz

Auffällig gefärbt und ziemlich exotisch – so macht der Zoo Neuwied Werbung für seine gefiederten Bewohner, die auch in Europa beheimatet sind.

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Dass der erste Eindruck zählt, ist eine Volksweisheit – und die hat ihre Berechtigung. Daher ist jede Einrichtung gut beraten damit, ihren Eingangsbereich so ansprechend zu gestalten, dass er Lust auf mehr macht, so der Zoo Neuwied. Dort wissen die Verantwortlichen: Wer in den Zoo geht, erwartet Tiere zu sehen, und zwar gern möglichst exotische Tiere, denen man nicht in jedem Wildpark begegnet.

Blickfang direkt am Eingang

„Wir haben daher schon ganz genau überlegt, welches Gehege Besucher gleich im Eingangsbereich als erstes sehen sollen“, wird Zoodirektor Mirko Thiel in einer Pressemitteilung zitiert. „Die Flamingos haben sich als Empfangskomitee angeboten, da sie auffällig gefärbt sind und in Gruppen leben, außerdem sind sie auch bei schlechtem Wetter meist draußen und müssen nicht abgesperrt werden, wenn mal ein Mitarbeiter auf die Anlage muss.“

Rosaflamingos sind, ihrem exotischen Aussehen zum Trotz, auch in Europa beheimatet. Besonders in Südfrankreich, aber auch in Spanien und Italien gibt es große Kolonien. In ihrer Lebensweise sind die Vögel eng an stehende Gewässer gebunden, weiß Thiel: „Der Flamingoschnabel ist wie ein Sieb gebaut und darauf spezialisiert, kleinste Teilchen aus dem Wasser zu seihen. Daher sind die größten Flamingokolonien immer an Salzseen oder Brackwasserlagunen zu finden, wo es besonders viele kleine Krebstierchen wie Salinenkrebse und Flohkrebse sowie Algenpartikel im Wasser gibt.“

Salinenkrebse enthalten Carotin

Vor allem die Salinenkrebse sind es auch, die den Rosaflamingos ihre namensgebende Färbung verleihen: „Die Färbung des Gefieders kommt durch Carotinoide zustande, welche sich in den Federn einlagern. Diese Farbstoffe können die Flamingos jedoch nicht selbst bilden, sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Salinenkrebse haben besonders viel Carotin, andere Kleinstlebewesen weniger. Die Intensität der Färbung schwankt daher bei unterschiedlichen Populationen.“

Und was fressen die Flamingos dann im Zoo? „Tatsächlich werden Salinenkrebse nicht industriell gezüchtet, sodass Zoos sich mit speziellen Schwimmpellets behelfen, die die Flamingos mit ihrem Seihschnabel aus dem Wasser filtern und die alle wichtigen Nährstoffe sowie auch Carotinoide enthalten“, so Mirko Thiel.