Plus
Neuwied

Fehlbildung bei Neuwieder Baby lässt Eltern aufhorchen: Ist Alexanders Schicksal wirklich ein Einzelfall?

Von Ulf Steffenfauseweh
Harms Zündorf möchte gern wissen, weshalb sein Sohn Alexander James mit einer Fehlbildung der linken Hand auf die Welt gekommen ist. Er fordert ein Melderegister zur Untersuchung aller ähnlichen Fälle. Foto: Ulf Steffenfauseweh
Harms Zündorf möchte gern wissen, weshalb sein Sohn Alexander James mit einer Fehlbildung der linken Hand auf die Welt gekommen ist. Er fordert ein Melderegister zur Untersuchung aller ähnlichen Fälle. Foto: Ulf Steffenfauseweh

Es ist keine leichte Geburt, die sich vor sechs Monaten im Neuwieder St.-Elisabeth-Krankenhaus abspielt. Mehr als 50 Stunden kämpft die tapfere Anna Zündorf, bis der kleine Alexander James auf der Welt ist. Und dann der Schock: Dem Baby fehlt eine Hand. Vom Mittelhandknochen sind links nur die äußeren Strahlen vorhanden, Finger hat das Kind nicht.

Lesezeit: 2 Minuten
Poland-Syndrom heißt diese Fehlbildung in der Fachsprache, doch das weiß erst einmal keiner. Auch der Arzt der hoch spezialisierten Kinderintensivstation des Neuwieder Klinikums, in dem pro Jahr mehr als 1500 Menschen geboren werden, muss erst einmal Bücher wälzen und im Kollegenkreis herumtelefonieren, bis er die Diagnose hat. „Sie haben uns ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Prof. Berger: „Register wäre sinnvoll“

Fehlbildungen an Händen von Babys kommen „immer mal wieder“ vor, sagt Prof. Richard Berger. „Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass wir das alle zwei Jahre haben“, umreißt der renommierte Chefarzt der Gynäkologie im St.-Elisabeth-Klinikum die Häufigkeit.

Im vorliegenden Fall sei es durch die Fehlbildung des Brustmuskels „etwas mehr“, eben das Poland-Syndrom. Und gerade in solche seltenen Fällen sei die Ursachenforschung wegen fehlender statistischer Daten sehr schwierig bis unmöglich. „Natürlich wäre da ein bundesweites Register, das wir nicht haben, sinnvoll“, unterstützt Berger die Forderung der jungen Eltern. „Man fragt sich ja immer, was die Ursache ist. Und da wäre ein Register die Voraussetzung, um nach Parallelen oder regionalen Auffälligkeiten zu suchen. Das wäre der erste Weg, um sich anzunähern“, stellt er fest. ulf

Meistgelesene Artikel