Fliesenlegerhandwerk fordert Rückkehr des Meisterbriefs
Die Abschaffung der Meisterpflicht im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk war nach Ansicht des Fachverbands Fliesen und der IG BAU eine Fehlentscheidung. Die Qualität der Dienstleistung sei in Verruf geraten, so Dietmar Schäfers, stellvertretender Vorsitzender der IG BAU. Eine fachgerechte und qualitativ hochwertige Handwerksleistung könne nur durch gut ausgebildete Fachkräfte gewährleistet werden.
Mit der Reform der Handwerksordnung 2003/2004 wurde unter anderem im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk die Meisterpflicht aufgehoben. Zwar stieg nach der Aufhebung der Meisterpflicht die Zahl der Betriebe von 12.401 auf 71.142 Betriebe stark an, da sich nunmehr jeder ohne Nachweis einer Qualifikation als Fliesenleger selbstständig machen konnte. Dennoch kam es in der Folge zu einem Einbruch der Ausbildungszahlen von 3.029 Auszubildenden im Jahr 2004 auf 2.209 Auszubildenden im Jahr 2015 (minus 27 Prozent). Viele der neu gegründeten Betriebe sind Ein-Mann-Betriebe und verdingen sich als Scheinselbstständige auf deutschen Baustellen, so die IG BAU.