„Auch im späten Frühjahr bleibt die Belebung am regionalen Arbeitsmarkt weiter verhalten“, sagt Agenturchefin Stefanie Adam: „Dennoch ist in den vergangenen Wochen sehr viel Bewegung zu verzeichnen.“ So haben sich im gesamten Agenturbezirk, der die Kreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, laut Agentur im Monat Mai 1911 Personen arbeitslos gemeldet, 649 davon aus einer Erwerbstätigkeit kommend. 2020 Personen hingegen hätten sich abgemeldet, 568 wegen der Aufnahme einer Beschäftigung.
Mehr junge Arbeitslose gezählt
Gleichzeitig laufen am Ausbildungsmarkt die Bewerbungsverfahren auf Hochtouren. „Aktuell haben wir eine im Vergleich zum Vorjahr um 12,9 Prozent gestiegene Zahl an jungen Arbeitslosen zwischen 15 und 25 Jahren“, sagt Stefanie Adam. 858 arbeitslose Personen fallen in diese Alterskategorie. „Wir gehen davon aus, dass sich diese Anzahl bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder verringern wird“, so die Agenturchefin.
In den vergangenen vier Wochen hat sich der Stellenmarkt für den Kreis Neuwied verhaltener gezeigt. Wurden im April 170 neue Arbeitsstellen von den Betrieben gemeldet, waren es im Mai nur 318 neue Angebote. Das sind 147 weniger als im Vormonat und 123 weniger als im Vorjahresmonat. Derzeit sind 1666 Stellen vakant.
Region liegt über Bundesschnitt
„Wir liegen in der Region immer noch auf einem soliden Niveau in den Bereichen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und Arbeitslosigkeit und deutlich besser als im bundesweiten Durchschnitt. Dennoch wird die schwächelnde Konjunktur und die dadurch entstehende verhaltene Einstellungsbereitschaft der Unternehmen deutlicher“, sagt Stefanie Adam. Dadurch werde es vor allem für Personen, die bereits arbeitslos sind, schwerer, wieder in Arbeit zu kommen.
Besonders für gering qualifizierte und Menschen, die über ein Jahr arbeitslos sind, und in der Statistik als Langzeitarbeitslose geführt werden, stehen die Chancen auf einen neuen Job schlechter, heißt es weiter. Im Mai galten bezirksweit 3035 Menschen als langzeitarbeitslos – 403 mehr als im Vorjahresvergleich. „Wir wirken dieser Entwicklung mit gezielter Förderung und Qualifikation entgegen“, sagt Stefanie Adam:. „Fachkräfte werden weiterhin dringend benötigt und gesucht, während Helfertätigkeiten weniger angeboten werden. Wer heute arbeitslos ist, sollte sich unbedingt mit seiner persönlichen Weiterbildung beschäftigen.“ red