Kreis Neuwied

Ein Fass voll Freude im Neuwieder Zoo: Bonnie und Clyde sind nun stolze Eltern

Hornraben-Nachwuchs im Zoo Neuwied
Das ist der neuste Nachwuchs der Hornraben im Zoo Neuwied. Foto: Daniel Waked

Fässer enthalten in den meisten Fällen Bier oder Wein, im Neuwieder Zoo findet sich in einem speziellen Fass jedoch eine kleine flauschige Überraschung wieder: ein Hornrabenküken, dessen Geschlecht noch bestimmt werden muss.

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Das hölzerne Fass befindet sich, etwas versteckt zwischen Büschen und Gräsern, in einem abgetrennten Bereich auf der Afrikawiese des Zoos. Bewacht wird es von der Familie des Nachwuchses.

Die zu den Nashornvögeln zählenden südlichen Hornraben stammen aus dem Südafrika, wo sie Savannen und Trockenwälder auf der Suche nach Nahrung, bevorzugt Insekten und kleine Wirbeltiere, durchstreifen. Hornraben sind Höhlenbrüter, erklärt der Zoo in seinem Schreiben weiter. Und wenn es keine natürliche Baumhöhle gibt, eignet sich ein Holzfass ebenso gut. „Das Holzfass wird von unseren Altvögeln Bonnie und Clyde nun bereits im dritten Jahr in Folge zur Brut genutzt, und zwar mit Erfolg“, verrät Zootierarzt Daniel Waked, der die Vögel als Kurator betreut. „Das Küken ist jetzt schon gut fünf Wochen alt und entwickelt sich bisher ausgezeichnet.“

Nisthöhlen werden normalerweise zugemauert

Dass man die Jungvogelentwicklung so gut mitverfolgen kann, ist bei Nashornvögeln nicht selbstverständlich. „Die meisten Nashornvögel haben die Eigenschaft, ihre Nisthöhlen von innen zuzumauern“, erklärt Waked. „Das Weibchen ist so bei der Brut und der Aufzucht der Jungen bestens vor Fressfeinden geschützt. Das Männchen versorgt das Weibchen und später die Jungen durch einen schmalen Spalt mit Futter. Die Hornraben machen das zum Glück nicht, sodass wir unkompliziert beobachten können, ob sich das Küken gut entwickelt.“

Bonnie und Clyde sind bereits erfahrene Eltern: Zwei weibliche Nachzuchten sind schon vor mehreren Jahren in andere Zoos umgezogen, und die beiden männlichen Jungvögel aus den letzten zwei Jahren helfen aktuell bei der Aufzucht mit. „Das ist bei Hornraben ganz wichtig“, weiß Daniel Waked. „Die Jungvögel müssen von ihren Eltern lernen, wie Brut und Aufzucht funktionieren. Dann haben sie gute Aussichten, selbst erfolgreich Junge großzuziehen. ‚Buck‘, der Jungvogel von 2022, erlebt nun zum zweiten Mal die Aufzucht eines Geschwisters mit und ist danach gut gerüstet, um in einem anderen Zoo eine eigene Familie zu gründen.“

Geschwister beobachten Entwicklung

‚Falcon‘ ist mit einem Jahr noch zu jung, um die Familie zu verlassen. Er wird noch mindestens ein Jahr bei seinen Eltern bleiben und die Entwicklung des Kükens mitverfolgen können. „Ob es sich um einen Bruder oder eine Schwester handelt, müssen wir erst noch durch die genetische Untersuchung einer Federprobe herausfinden.“