Im Abspann des politischen Trauerspiels um den geplanten Kita-Zweckverband gibt es nur Verlierer. Nicht nur sind die Personen, um die es eigentlich geht – die Kinder –, auf der Strecke geblieben. Die öffentlich zur Schau gestellte Schlammschlacht hat auch der Kommunalpolitik einen Bärendienst erwiesen und Öl ins Feuer der Politikverdrossenheit gegossen.
Mich macht das Ganze einfach nur traurig, wütend und fassungslos. Traurig, weil eine gute Sache, die für Entlastung und eine zukunftsorientierte Kita-Landschaft sorgen sollte, begraben ist, bevor sie überhaupt geboren wurde. Wütend, weil es nur Verlierer gibt, allen voran die Kinder. Und fassungslos, weil ich nicht verstehen kann, wie es dazu kommen konnte, wenn doch alle das gleiche Ziel verfolgen. Bei den Wellen, die das Thema, das eigentlich eine Formalie auf der Tagesordnung war, geschlagen hat, hätte man meinen können, es handele sich um ein streng geheimes Gremium, das Entscheidungen trifft, die am Gemeinderat vorbeigehen und das unbedingt verhindert werden müsse. Dass es sich in Wirklichkeit lediglich um eine vorbereitende Sondierungsgruppe, die darüber hinaus fachlich bestens bestückt war, dreht, macht das Ganze umso unverständlicher.
Während sich das Thema durch sechs Ratssitzungen zog, die Fronten immer verhärteter und die Situation immer festgefahrener wurde, hatte man als außenstehender Beobachter oft das Gefühl, die gewählten Volksvertreter in Windhagen, die vehement auf zwei zusätzlichen Personen im Sondierungskreis bestanden, daran erinnern zu müssen, um was es eigentlich geht: die Kinder und nicht um Macht oder Ego. Längst schienen sie dieses Ziel aus den Augen verloren zu haben und den Zweckverband zur politischen Spielwiese umfunktioniert zu haben. Annäherungsversuche des Buchholzer Rates, der immer wieder zu gemeinsamen Gesprächen am runden Tisch einlud, wurden von den Windhagener Fraktionen von SPD, Grünen und den Bürgern für Windhagen mit einer klaren Absage quittiert. Auch Mediationsversuche vonseiten der Verwaltung scheiterten. Da fragt man sich, ob diese federführenden Fraktionen, die letztlich eine zielführende Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Buchholz und damit auch den Kita-Zweckverband verhinderten, diesen am Ende gar nicht wollten. Wie sonst lässt sich diese Farce erklären?