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Neuwied

Doch ein Fraktionsmitglied: Grüne nominieren überraschend Ralf Seemann als Beigeordneten-Kandidaten

Von Ulf Steffenfauseweh
Die Grünen scharen sich hinter Ralf Seemann und nominieren ihr Fraktionsmitglied einstimmig zum Beigeordneten-Kandidaten.  Foto: Ulf Steffenfauseweh
Die Grünen scharen sich hinter Ralf Seemann und nominieren ihr Fraktionsmitglied einstimmig zum Beigeordneten-Kandidaten. Foto: Ulf Steffenfauseweh

Faustdicke Überraschung: Die Grünen schicken doch Ralf Seemann ins Rennen um das Amt des Beigeordneten. Bei einer Sondersitzung des Ortsvereins nominierten die 17 anwesenden Mitglieder ihn am Montagabend einstimmig. Und weil die Grünen laut Koalitionsvertrag das Vorschlagsrecht für diesen Posten haben, ist der 56-Jährige dann auch Favorit bei der letztlich entscheidenden Wahl im Stadtrat.

Lesezeit: 2 Minuten
Sicher ist die Wahl angesichts der knappen 25:23-Mehrheit der Papaya-Koalition allerdings nicht. Und ihren politischen Gegnern liefern die Grünen mit dieser Personalie reichlich Angriffsfläche. Allen voran wird der Kandidat sich dafür rechtfertigen müssen, dass es zu Beginn der von seiner Partei angestrebten Ausschreibung hieß, dass kein Mitglied der Fraktion den ...
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Kommentar: Das Ende der grünen Unschuld

Ralf Seemann ist ein respektabler Kandidat. Keine Frage. Er bringt jahrzehntelange kommunal-politische Erfahrung mit, und die ist in diesem Job wichtig.

Für seine Partei jedoch ist die Nominierung ein Fiasko. Sie ist das Ende der grünen Unschuld. Der politische Gegner wird der Partei das auf Jahre vorhalten, sie damit immer wieder piesacken. Zu Recht: Immer wieder hatten die Grünen CDU und SPD heftig dafür kritisiert, verdiente Parteimitglieder mit Posten zu belohnen. Sie wollten es anders machen: „Qualifikation vor Parteibuch“ war versprochen. Und mehr noch: Kein Mitglied der Fraktion würde das gut dotierte Amt anstreben, hieß es. Jetzt der Wortbruch. Und das bei der ersten Gelegenheit. Zum ersten Mal sitzen die Grünen in Neuwied „in der Regierung“, und sie können den Fleischtöpfen offenbar nicht widerstehen. Adenauer mag mit einer „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“-Politik durchgekommen sein. Im 21. Jahrhundert geht das nicht mehr. Vor allem nicht, wenn man vorher die Moral so hoch vor sich hergetragen hat.
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