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Unkel

Debatte um Unkeler Mies-Haus geht weiter: Entwicklungsagentur fordert Abrissstopp

Von Sabine Nitsch
Der Investor will es abreißen, andere kämpfen für den Erhalt des historischen Gebäudes in der Frankfurter Straße.
Der Investor will es abreißen, andere kämpfen für den Erhalt des historischen Gebäudes in der Frankfurter Straße. Foto: Sabine Nitsch

Nachdem es in den vergangenen zwei Jahren still um die Unkeler Entwicklungsagentur (EA) geworden ist, meldet sie sich mit der Kritik am drohenden Abriss des sogenannten Mies-Hauses in der Frankfurter Straße 42 zurück. Der Hintergrund: BSR Immobilien aus Bad Honnef hat eine Bauvoranfrage an den Stadtrat gestellt. Der Investor will das um 1700 erbaute Haus abreißen, um auf dem Grundstück ein Mehrfamilienhaus und zwei Doppelhäuser zu errichten (unsere Zeitung berichtete). Die Fassade des Hauses, so hat er angekündigt, will er wieder aufbauen. Der Rat hat dem Vorhaben mehrheitlich zugestimmt. Die Idee kommt jedoch nicht bei allen Unkelern gut an.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Abrisspläne hatten bereits die Gründung des Bürgerforums Unkel zur Folge, das sich für den Erhalt historischer Bausubstanz in Unkel einsetzen will. Auch der Unkeler Geschichtsverein meldete sich mit einem klaren Abrissveto zu Wort. Jetzt wendet sich auch die EA öffentlich gegen „den Abriss des alten Gebäudes aus nicht weiter ...
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Hausen bricht Lanze für die Pläne des Investors

Unkels Stadtbürgermeister Gerhard Hausen erinnert in einer Stellungnahme daran, wie es dazu kam, dass der Stadtrat mit zwölf Ja-Stimmen gegen sechs Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen dem Abriss des Hauses Frankfurter Straße 42 zugestimmt hat. „Zu der Bauvoranfrage war eine Tischvorlage ausgelegt worden, aus der hervorgeht, dass die Kubatur des entstehenden Baukörpers dem bisherigen Erscheinungsbild entspricht. Die Immobilie stand mehr als 15 Jahren zum Verkauf.“ Ohne Erfolg – bis ein Investor Interesse bekundete und in die Projektierung einstieg.

„Bei der Immobilie Frankfurter Straße 42 handelt es sich wohlgemerkt nicht um ein Einzeldenkmal, die Richtlinien des Denkmalschutzes sind formaljuristisch also nicht relevant“, so Hausen. Die Stadt Unkel lege aber Wert auf ein stimmiges Erscheinungsbild unter Wahrung historischer Optik. Da die Innenstadt insgesamt Denkmalschutzbereich ist, sei auch die Denkmalschutzbehörde beteiligt. Ein Gutachten, das der Investor in Auftrag gegeben hat, habe zudem ergeben, dass die Renovierung des Hauses nicht wirtschaftlich und der Aufwand unzumutbar ist. „Unabhängig davon hat die Kreisverwaltung Neuwied die Immobilie als zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewohnbar erklärt“, erläutert Hausen. „Der Investor hat sich jedoch verpflichtet, die neue Fassade an das bestehende Erscheinungsbild anzupassen. Er hat sich ebenfalls dazu verpflichtet, das Geschäftslokal im Erdgeschoss einer gewerblichen Nutzung zuzuführen“, betont Stadtbürgermeister Gerhard Hausen. san
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