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Kreis Neuwied

Corona im Kreis Neuwied bleibt – Eigenverantwortung aber auch

Von Yvonne Stock, Simone Wittig, Ralf Grün, Daniel Rühle
Masken zum Schutz vor einer Corona-Infektion werden wohl noch längere Zeit in unserer Lebenswelt zu sehen sein
Masken zum Schutz vor einer Corona-Infektion werden wohl noch längere Zeit in unserer Lebenswelt zu sehen sein Foto: picture alliance/dpa

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen bewegt sich derzeit auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Pandemie. Genau in diese Zeit hinein fallen nach der Entscheidung der Bundesregierung in Berlin die meisten Corona-Maßnahmen weg. Stichtag war bis Donnerstag der 21. März, von verschiedener Seite als „Freedom Day“ gefeiert. Nun hat die rheinland-pfälzische Landesregierung die Frist um zwei Wochen verlängert.

Lesezeit: 4 Minuten
Verantwortliche im Kreis Neuwied und Vertreter aus Medizin und Politik haben eine differenzierte Sicht auf den verzögerten Sprung zurück in die Normalität. „Ich verstehe den Wunsch und die Sehnsucht nach Normalität, den unbeschwerten ersten Sonnentagen und einem Sommer ohne große Einschränkungen“, sagt Thomas Werner, Verwaltungsdirektor vom Verbundkrankenhaus Linz-Remagen. „Dem stehen ...
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Ansteckungsgeschehen im Kreis Neuwied bleibt weiter diffus – Impfstoff Novavax entwickelt sich zum Ladenhüter

Nach zwei Jahren Pandemie und aktuell hohen Infektionszahlen wirft die RZ einen Blick auf die aktuelle Corona-Lage im Kreis Neuwied.

So stellt sich das Infektionsgeschehen dar: Die Lage ist weiterhin diffus, Hotspots lassen sich nach wie vor nicht ausmachen, informieren Landrat Achim Hallerbach und Ilonka Degenhardt, stellvertretende Gesundheitsamtsleiterin. „Im Grunde kann man sich überall anstecken. Und das tun die Menschen auch im ganzen Kreisgebiet und in der Stadt Neuwied in verstärktem Maß“, sagen sie. Davon abgesehen weisen Hallerbach und Degenhardt darauf hin, dass in der Statistik nur noch die Fälle auftauchen, die über einen PCR-Test zutage treten. „Heißt, es wird tatsächlich nur ein Fünftel dessen erfasst, was eine aussagekräftige Statistik ausmachen würde“, so Hallerbach. Und Degenhardt ergänzt: „Wir kriegen am Tag 3000 Befunde auf den Tisch, von denen aber nur die Hälfte über einen PCR-Test abgesichert sind, die andere Hälfte läuft über professionelle Schnelltests, die statistisch nicht erfasst werden.“ Die Inzidenz im Kreis liegt also deutlich höher.

So stellt sich die Impflage dar: Das, was sich Experten von der Einführung von Novavax, einem sogenannten Totimpfstoff, erhofft haben, ist auch im Kreis Neuwied nicht eingetreten: Die bisher noch bestehenden Impflücken in der Bevölkerung sind nicht geschlossen. „Novavax ist zum Ladenhüter geworden“, bringt es Degenhardt auf den Punkt. Gab es den Impfstoff anfangs nur in den wiederbelebten Impfzentren, kann inzwischen jeder Arzt Novavax bestellen und verimpfen. Wie Degenhardt von Medizinern erfahren hat, gibt es ein Problem: „Viele Menschen nehmen vereinbarte Impftermine nicht wahr.“ Einen Grund dafür sieht sie in der Tatsache, dass derzeit sich viele Menschen infizieren und anschließend als genesen gelten. Das macht die Impfung dann überflüssig. Zahlen aus dem Impfzentrum für drei Kreise in Hachenburg verdeutlichen das Problem: „Jüngst gab es dort 1500 Anmeldungen aber nur 450 Impfungen“, weiß Degenhardt.

Davon abgesehen laufen in den Seniorenheimen die Vorbereitungen für die zweite Boosterimpfung an.

So stellt sich die Lage bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht dar: Generell gibt es in Kliniken und Seniorenheimen eine hohe Impfquote bei den Mitarbeitern, bestätigt Degenhardt. Seit Mittwoch melden die Einrichtungen ungeimpfte Mitarbeiter. „Uns liegen 230 Meldungen vor, ich hätte gedacht, es würden weniger sein“, so Degenhardt. rgr

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