Rheinbreitbach

Burg Steineck als Kinderburg nutzbar machen?: Stadtbild Deutschland spricht sich dafür aus

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Der Regionalverband von Stadtbild Deutschland schlägt vor, die Burg Steineck in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen und den unpassenden Glasanbau durch einen klassisch modernen Neubau zu ersetzen. Foto: Sabine Nitsch

Der Regionalverband von Stadtbild Deutschland schlägt vor, die Burg Steineck in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen und den unpassenden Glasanbau durch einen klassisch modernen Neubau zu ersetzen.

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Aufmerksam verfolgt der Regionalverband Unteres Mittelrheintal vom Verein Stadtbild Deutschland eigenen Angaben nach die Entwicklung rund um die ehemalige Burg Steineck, auch Elisenhof genannt, in Rheinbreitbach. Der Regionalverband unterstützt hierbei die Idee, das mehr als 150 Jahre alte Gebäude als Kindertagesstätte zu nutzen. „Besonders die Grünanlage mit altem Baumbestand rund um das historische Anwesen ist ein Paradies für Kinder. Alternative Standorte der Kita wie am Rande des Industriegebiets oder an einer stark befahrenen Straße gefährden die Gesundheit und sind menschenunwürdig“, hebt der Regionalverband in einer Pressemitteilung hervor.

Die aktuell genannten Umbaukosten von mehr als 7 Millionen Euro (inklusive Kauf und Räumung) seien für die Fachleute des Regionalverbandes keine Überraschung. Bei der Sanierung des Gebäudes zu einer Kindertagesstätte müssten hohe Sicherheits- und Baustandards eingehalten werden, die für eine normale Sanierung mit dem Ziel einer privaten Nutzung nicht erforderlich wären, wissen die Verantwortlichen. Unabhängig davon herrsche laut dem Regionalverband in dem Gebäude ein hoher Sanierungsstau. Alte Fenster, Flachdächer und keine Dämmung würden eine Herausforderung darstellen, seien aber letztlich lösbar.

Kritik wird zurückgewiesen

„Die Kritik einzelner Personen, dass das Gebäude mehrstöckig und somit als Kita unbrauchbar sei, weisen wir mit dem Hinweis zurück, dass in Großstädten schon seit Jahrzehnten platzsparend mehrstöckig gebaut beziehungsweise saniert wird. Dies hängt nicht nur mit dem fehlenden Platz, sondern auch mit der Tatsache zusammen, dass der wachsende Flächenverbrauch gestoppt und die klimaschädliche Abrisswut gestoppt werden muss“, stellt der Verband in seiner Mitteilung klar.

Das im Historismus in Form eines Kastells in Bruchstein gebaute Gebäude könnte zu einer Kinderburg werden, wo Kinder jeglichen Milieus einen wohnlichen und gemütlichen Ort des Spielens und Lernens haben.

Regionalverband von Stadtbild Deutschland

Somit würden in den Städten sogar alte Villen als Kindertagesstätten umgenutzt. Genau dieses Potenzial biete auch die Burg Steineck. „Das im Historismus in Form eines Kastells in Bruchstein gebaute Gebäude könnte zu einer Kinderburg werden, wo Kinder jeglichen Milieus einen wohnlichen und gemütlichen Ort des Spielens und Lernens haben“, so der Regionalverband von Stadtbild Deutschland weiter. Er schlägt daher vor, die Burg Steineck in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen und den unpassenden Glasanbau durch einen klassisch modernen Neubau zu ersetzen. Die Anlage sollte dabei so groß geplant werden, dass dort auch die Kinder der Kita „Blumenwiese“ unterkommen können.

Einige Fixkosten würden wegfallen

Durch diese Maßnahme würden die Fixkosten wie Pachtzahlungen an die katholische Kirche, Ausrüstungsgegenstände, Sanierungsarbeiten, Pflegekosten, zusätzliche Personal- und Verwaltungskosten und vieles mehr wegfallen. Die dort eingesparten Kosten deckten somit anteilig die Investitionen in den neuen Standort Burg Steineck.

Durch den Rückbau der Burg Steineck in den originalen Zustand ergibt sich sogar die Möglichkeit, das alte Haupthaus unter Denkmalschutz zu stellen und somit steuerliche Vorteile für den Umbau geltend zu machen. Zu prüfen wäre auch, inwieweit Bundesgelder für den Umbau und den Erhalt des Gebäudes zu bekommen wären, da das Gebäude eine traditionsreiche Geschichte mit bundesweiter Bedeutung habe, so der Regionalverband.