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Neuwied

Bombe bei Neuwied im Rhein wird Donnerstag gesprengt: Das müssen Anwohner wissen

Von Christina Nover
Viel Betrieb am Irlicher Rheinufer: An der Spitze des Neuwieder Schlossparks hat der Kampfmittelräumdienst eine Weltkriegsbombe entdeckt. Momentan laufen die Vorbereitungen für die kontrollierte Sprengung, die für Donnerstagabend geplant ist. 
Viel Betrieb am Irlicher Rheinufer: An der Spitze des Neuwieder Schlossparks hat der Kampfmittelräumdienst eine Weltkriegsbombe entdeckt. Momentan laufen die Vorbereitungen für die kontrollierte Sprengung, die für Donnerstagabend geplant ist.  Foto: Jörg Niebergall

Hunderte Bomben stürzten im Zweiten Weltkrieg auf Irlich hinab – eine davon ist nun im Rhein an der Spitze des Neuwieder Schlossparks bei Routinekontrollen aufgetaucht. Nur noch 50 Zentimeter trennten die 1000 Pfund schwere US-amerikanische Fliegerbombe – bedingt durch das Niedrigwasser – von der Oberfläche, als die Suchgeräte des Kampfmittelräumdienstens anschlugen. Das Kriegs-Relikt soll am Donnerstagabend kontrolliert gesprengt werden.

Lesezeit: 3 Minuten
Dazu wird der Schlosspark bereits am Mittwochabend ab 18 Uhr abgeriegelt. Am Donnerstag müssen sich Anwohner und Verkehrsteilnehmer ab 18 Uhr für voraussichtlich zwei Stunden auf Einschränkungen einstellen. Wie Bürgermeister Michael Mang in einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen bekanntgab, dürfen sich während der geplanten Sprengung in einem Umkreis von 300 Metern ...
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Chronologie: Bombenentschärfungen in und um Neuwied (Auswahl)

Kreis Neuwied. Explosive Hinterlassenschaften der Kriege beschäftigen die Einsatzkräfte in und um Neuwieder immer wieder, wie ein Blick in unser Archiv zeigt:

  • 30. April 1966: Entschärfung einer 36-Zentner-Luftmine in Koblenz. Der Blindgänger wurde bei Ausschachtungsarbeiten in der Johannes-Junglas-Siedlung an der Beatusstraße (Goldgrube) gefunden. Die Bewohner der Häuser im Umkreis werden evakuiert.
  • 1. Mai 1988: Koblenz. Bei Bauarbeiten am „Bubenheimer Kreisel“ (B 9) wird eine britische 5-Zentner-Bombe mit dem Langzeitzünder „LZZ 37“ (Säurezünder) gefunden.
  • 1. August 1997: Auf einem Acker zwischen Rodenbach und Feldkirchen (Kreis Neuwied) wird eine 20-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft.
  • 24. Mai 1999: Bombenentschärfung auf dem neuen Universitätsgelände. Es war die bis dato größte Evakuierung in der Nachkriegsgeschichte der Stadt Koblenz: 15 000 Menschen verlassen wegen der britischen 37-Zentner-Bombe (Luftmine) von Metternich an Pfingstmontag für Stunden ihre Häuser. Drei Krankenhäuser werden geräumt.
  • 3. November 1999: Schreck in der Abendstunde. Fast alle Urmitzer müssen ihre Wohnung verlassen, zwecks Entschärfung einer 20-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Dietmar Schmid vom Kampfmittelräumdienst macht den Blindgänger unschädlich.
  • Juli 2011: Für Aufregung sorgt eine Brandbombe, die unter Restabfällen in der Abfallentsorgungsanlage Linkenbach im Landkreis Neuwied zum Vorschein kam.
  • 17. November 2011: Zwischen Bendorf und Vallendar wird ein sogenanntes Tarnnebelfass aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.
  • 27. November 2011: 1000 Neuwieder müssen ihre Wohnungen wegen einer Bombenentschärfung verlassen. Das Rhein-Niedrigwasser hatte bei Irlich eine 500-Kilo-Bombe freigelegt.
  • 4. Dezember 2011: Entschärfung einer britischen Luftmine: 45 000 Koblenzer müssen ihre Wohnungen verlassen. Der Sprengkörper war im Rhein vor Pfaffendorf entdeckt worden.
  • September 2012: Im Wald bei Bad Hönningen wird von einem Spaziergänger eine Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der Kampfmittelräumdienst nimmt sich der Sache an.
  • 16. Juli 2014: In Neustadt/Wied finden Straßenbauarbeiter im Brunnenweg rund 15 Kilogramm scharfe amerikanische Gewehrmunition in einer verrotteten Munitionskiste.
  • 27. Juli 2014: In Weitersburg wird eine amerikanische 20-Zentner-Fliegerbombe problemlos entschärft. Der Blindgänger war bei Bauarbeiten entdeckt worden. Rund 6000 Menschen mussten evakuiert und Verkehrswege kurzzeitig gesperrt werden.
  • 28. Oktober 2014: Bei Ausschachtungsarbeiten an einem Neubau in Güls entdeckt der Baggerfahrer eine 10-Zentner-Bombe. Die Entschärfung ist für den folgenden Freitag (31.10.2014) geplant. An diesem Tag sollen 4.000 Menschen evakuiert werden.
  • 8. August 2015: nahe der Eisenbahnbrücke in Urmitz wird am Rheinufer eine deutsche Handgranate gefunden.
  • 25. Oktober 2015: Im Bereich der Schenkendorfschule in der südlichen Vorstadt von Koblenz wird eine US-amerikanische 5-Zentner-Bombe entschärft. Rund 5000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen.
  • 25. Mai 2016: In Buchholz-Eudenbach wird auf dem Dachboden einer Scheune unter Stroh eine 250 Kilo schwere Weltkriegs-Brandbombe entdeckt. Der Kampfmittelräumdienst entlarvt das Objekt lediglich als leere Bombenhülle.
  • Oktober 2016: Auf einem Baugrundstück in Linkenbach werden einige Brocken TNT gefunden und vom Kampfmittelräumdienst beseitigt.
  • 5. März 2017: In Ahrweiler wird eine 5-Zentner-Fliegerbombe entschärft. 3.600 Menschen müssen evakuiert werden. In 40 Minuten war der US-Blindgänger unschädlich gemacht.

Quellen: Rhein-Zeitung; Zusammenstellung: RZ-Redaktionsarchiv / fwg / 03.09.2018

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