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Neuwied

Biedermeier in Neuwied: Ausstellung bietet exklusive Einblicke ins heimelige Wohnvergnügen

Von Lieselotte Sauer-Kaulbach
Biedermeier anschaulich: Über einem Möbelensemble aus dem „Haus Heddesdorf“ hängen die Porträts von Karl und Agnes von Barton, genannt von Stedtmann, die 1838 beziehungsweise 1836 von Karl Müller beziehungsweise Ernst Deger gemalte wurden.
Biedermeier anschaulich: Über einem Möbelensemble aus dem „Haus Heddesdorf“ hängen die Porträts von Karl und Agnes von Barton, genannt von Stedtmann, die 1838 beziehungsweise 1836 von Karl Müller beziehungsweise Ernst Deger gemalte wurden. Foto: Lieselotte Sauer-Kaulbach

Eine brave Hausfrau im Kreis ihrer Töchter. Alle sind emsig mit Nähen oder Sticken beschäftigt. Das Zimmer, in dem sie sitzen und in das gerade noch ein Kind mit einem Schutenhütchen durch die Tür eintritt, ist einfach, aber bequem eingerichtet, ein Tisch, Polsterstühle, eine Kommode mit einem Spiegel darüber, ein Stickrahmen mit Ständer, ein hinter einem faltenreichen weißen Vorhang verborgenes Bett. Die Szenerie, die der Nördlinger Grafiker und Maler Johann Michael Voltz in seinem „Hausbuch aus dem Biedermeier“ abbildet, könnte heimeliger, behaglicher, friedlicher kaum sein.

Lesezeit: 2 Minuten
Ganz eben das, was man mit dem „Biedermeier“ assoziiert, der zwischen 1815 und 1848 angesiedelten Epoche, in der nicht nur das Bürgertum auf die Repressalien der vom Fürsten Metternich eingeläuteten Restauration, auf zunehmende Industrialisierung und erste rumorende Anzeichen kommender Revolutionen mit dem Rückzug ins Private reagiert. Der Begriff wurde geboren ...