Gewerkschafter Markus Eulenbach spricht von einer „Riesensauerei“
Markus Eulenbach, Erster Bevollmächtigter der Neuwieder IG Metall, zählt zu denjenigen, die die ATW-Pleite überrascht hat: „Das Ganze ist am Mittwoch erst aufgeploppt. Der Betriebsrat ist über das Aus informiert worden, ohne dass es eine Möglichkeit gab, noch etwas zu tun.“ Eulenbach steckt derzeit noch in der Recherche, denn eine enge strategische Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaft und Betriebsrat des tariflich ungebundenen Unternehmens hat es bislang nicht gegeben. „Doch das ändert sich jetzt stündlich“, sagt Eulenbach im RZ-Gespräch und kündigt ein Treffen mit den Arbeitnehmervertretern an.
Nach allem, was Eulenbach bisher vorliegt, kommt er zu dem Schluss: „Was die Kanadier da machen, ist eine Riesensauerei, da wird eine neue Stufe erreicht, die ich bisher noch nicht miterlebt habe.“ Mit dem Vorgehen der Konzernleitung würden Gesetze gebrochen. „Die Frage lautet, was wir im Sinne der Arbeitnehmer daraus machen“. Zudem bezeichnet er es als verwerflich, die Arbeitnehmerschaft in ihrer prekären Situation auch noch zu spalten, indem im gleichen Atemzug mit der Verkündigung der Pleite ein Bewerbertool eröffnet wird. Dort können sich 50 Mitarbeiter bewerben, die im Koblenzer Werk unterkommen könnten.
Wenn es seitens der betroffenen Arbeitnehmer gewünscht wird, will die IG Metall gern Punkte des Arbeitsrechtes prüfen lassen, so Eulenbach, der auch sagt: „Das ist so traurig, denn ATW ist eigentlich ein richtig tolles Unternehmen, von der Wirtschaftsförderung hofiert. rgr