Plus
Neuwied

Auf Distanz und doch berührend: Virtuelle Theaterpremiere von „Sophie Scholl – Die letzten Tage“

Von Markus Kilian
Sophie Scholl (Stella Withenius) hat mit ihrem Bruder Hans (Johannes Zajdowicz, links) Flugblätter gegen das NS-Regime gedruckt – und Liebesbriefe an ihren Verlobten Fritz Hartnagel (Dominik Penschek) geschrieben. Das Schlosstheater zeigt in seiner virtuellen Inszenierung die letzten Tage im Leben der mutigen und mädchenhaften Widerstandskämpferin. Foto: Schlosstheater Neuwied
Sophie Scholl (Stella Withenius) hat mit ihrem Bruder Hans (Johannes Zajdowicz, links) Flugblätter gegen das NS-Regime gedruckt – und Liebesbriefe an ihren Verlobten Fritz Hartnagel (Dominik Penschek) geschrieben. Das Schlosstheater zeigt in seiner virtuellen Inszenierung die letzten Tage im Leben der mutigen und mädchenhaften Widerstandskämpferin. Foto: Schlosstheater Neuwied

Es geschieht erneut: Unter schrillen Streicherklängen zieht die Sekretärin (Hanna Pelz) abermals eine Schublade aus dem meterhohen Schrank. Ein dicker Block Briefmarken kommt zum Vorschein. Es sind 140 Stück, für die sich Sophie Scholl (Stella Withenius) im Verhör mit Gestapo-Inspektor Robert Mohr (Till Brinkmann) verantworten muss. Ein weiteres Beweismittel dafür, dass sie Flugblätter in ganz Süddeutschland verschicken wollte? Zunächst streitet Sophie das ab, bevor sie ruft: „Ich habe Flugblätter verteilt und ich bin stolz darauf.“ Denn sie ist sich sicher: „Angst ist das Ende eines jeden großen Gedanken.“

Lesezeit: 3 Minuten
Es sind starke Zitate wie diese, die Volker Maria Engels Inszenierung von „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ tragen. Es sind die Stimmen, die die Figuren verknüpfen, denn Berührungen, Umarmungen und Küsse gibt es coronabedingt keine. Weder zwischen Sophie und Hans Scholl (Johannes Zajdowicz) sowie mit Christoph Probst (Paul Behrens), ...