Kreis Neuwied

Appell an die Politik: Jusos fordern kostenfreies 49-Euro-Ticket für alle Schüler im Kreis Neuwied

Ein Deutschlandticket
Im Kreis gibt's das 49-Euro-Ticket nicht für alle Schüler. Foto: Boris Roessler/dpa

Nach den Schülersprechern melden sich jetzt beim Thema 49-Euro-Ticket für alle Schüler auch die Jusos, der politische Nachwuchs der Sozialdemokraten im Kreis Neuwied, zu Wort.

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Dabei beziehen auch sie sich auf die Mitteilung von Landrat Achim Hallerbach, wonach der Kreis finanziell nicht in der Lage sei, das sogenannte Deutschlandticket für alle Schüler an Rhein und Wied zu finanzieren.

Wie die Jusos festhalten, löst das Ticket die herkömmlichen Schülerbeförderungstickets ab, die bisher für Schüler galten, die mehr als vier beziehungsweise zwei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen. Allerdings können Schüler in der gymnasialen Oberstufe und der Berufsschule sowie Schüler innerhalb des Radius von den Vorteilen des Tickets nicht profitieren.

„Die aktuelle Situation führt zu mehr sozialer Benachteiligung und ist ein Schlag ins Gesicht für die Chancengleichheit junger Menschen. Mobilität ist ein wichtiges Gut für die gesellschaftliche Teilhabe und es ist ein Skandal, dass Schüler, die zu nah an der Schule wohnen, von diesem Ticket ausgeschlossen werden“, sagt Sprecherin Marie-Christin Schlüter, Sprecherin der Jusos im Kreis.

Die Frage der Finanzierung darf nicht zulasten derjenigen beantwortet werden, die die Zukunft der Region sind. Die jungen Menschen, die es während der Corona-Pandemie durch zahlreiche Entbehrungen ohnehin nicht leicht hatten, sollen Perspektiven geboten werden.

Florian Augst, Juso-Sprecher

Die Jusos appellieren an alle Verantwortlichen, sich für die Einführung eines kostenfreien 49-Euro-Tickets einzusetzen, um die Chancengerechtigkeit zu fördern und sozialer Benachteiligung entgegenzuwirken. Obwohl der Neuwieder Landrat den finanziellen Rahmen für ein solches Vorhaben als gesprengt ansehe, halten die Jusos im Kreis Neuwied an ihrer Forderung fest.

„Die Frage der Finanzierung darf nicht zulasten derjenigen beantwortet werden, die die Zukunft der Region sind. Die jungen Menschen, die es während der Corona-Pandemie durch zahlreiche Entbehrungen ohnehin nicht leicht hatten, sollen Perspektiven geboten werden“, wird in der Mitteilung mit Florian Augst ein weiterer Sprecher zitiert.

Gerade wenn Schüler sich langfristig im ländlichen Raum zu Hause fühlen sollen, bräuchte es für alle die Möglichkeit zur Teilhabe. Wenn es ums Geld geht, sei das Argument der hohen Kosten schnell zur Hand und wirke überwältigend. „Diese Logik muss überwunden werden. Aus ,Nein, das ist zu teuer!' muss endlich ein ,Geht nicht? Gibt's nicht!' werden“, fordern die Jusos.

Die Jusos im Kreis Neuwied rufen die verantwortlichen Politiker dazu auf, sich ernsthaft für die Finanzierung einzusetzen, alle beteiligten Akteure an einen runden Tisch zu bitten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Für die Jusos ist klar: „Mobilität muss für alle jungen Menschen im Kreis möglich sein.“ red