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Kreis Neuwied

An allen Flüssen im Kreis: Bürger zeigen sich hochwassererprobt

Von Tim Saynisch
Hochwasser: Die Wied als Gefahrenfluss Foto: Tim Saynisch

Ein Dammbruch bei Raubach, überschwemmte Campingplätze und Nebenflüsse, die zu rauschenden Strömen heranwachsen: Das vergangene Wochenende strapazierte die Nerven vieler Bürger im Kreis, die nahe an Wied, Holzbach oder Rhein wohnen oder dort ihr Firmengelände haben. Während sich die Lage an den Nebenflüssen entspannt, steigt der Rhein weiter an. Wie groß sind die Sorgen der Anlieger?

Lesezeit: 4 Minuten
Einsam und allein geht Daniel Schmitz vor seinem Wochenenddomizil auf dem Campingplatz Wiedschleife in Roßbach umher. Bekleidet mit einem grünen Jägerhut, einer robust wirkenden, olivfarbenen Regenjacke und schwarzen Bundeswehr-Stiefeln stapft er durch die schlammig-braune Wiese auf seiner Parzelle, die bei jedem Schritt knatscht. Besonnen sammelt er Stöcke auf, lädt sie ...
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Überblick: So ist die aktuelle Lage am Rhein

Das Hochwasser am Rhein ist am Montag in Rheinland-Pfalz größtenteils weiter gestiegen. Am Dienstag sollen die Pegelstände am Oberrhein meist wieder fallen, nicht aber schon gleich am Mittelrhein, wie das Hochwassermeldezentrum Rhein mitteilte. Bei Bingen, Kaub, Koblenz, Neuwied und Andernach werden sinkende Wasserstände am Dienstag erst im Tagesverlauf oder am Abend erwartet. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach sagte weiteren Regen in der neuen Woche voraus. Die Schifffahrt blieb in Rheinland-Pfalz laut dem Meldezentrum über weite Strecken auf dem Rhein verboten, denn die Hochwassermarke II war am Montag an den Pegeln Maxau, Speyer und Koblenz überschritten. Am späten Montagnachmittag erwartete das Meldezentrum dies auch an den Pegeln Bingen und Andernach.

Betroffen ist auch der Fährverkehr – am Montag allerdings nicht überall in gleichem Maße. So waren die Autofähre Hirzmann zwischen Bad Breisig und Rheinbrohl und die Rheinfähre zwischen Bad Honnef und Rolandseck unterwegs. „Generell fahren wir bis zu einem Pegel von 7,80 Meter bei Andernach“, heißt es auf der Facebook-Seite der Autofähre Hirzmann. Und weiter: „Da jedoch das Wasser immer einen anderen Verlauf nimmt, haben wir es schon mal geschafft, auch noch bei acht Metern im Dienst zu bleiben. Dies ist jedoch keine Garantie, da immer von unserer Seite die Sicherheit an erster Stelle steht.“ Das Unternehmen bittet Kunden, sich unter www.facebook.com/ HirzmannGmbhAutofahre jeweils zu informieren, ob der Fährbetrieb aufrechterhalten werden kann. Anders sieht es weiter nördlich aus. So wurde der Betrieb der Personenfähre „Nixe“ bereits am Samstag eingestellt, später dann auch der der Autofähre zwischen Linz und Kripp. „Für die Autofähre brauchen wir einen Pegelstand von 7,15 Metern bei Andernach, für die Personenfähre sogar 6,40 Meter – beides mit fallender Tendenz. Andernfalls ist ein sicherer Fährbetrieb nicht möglich“, erklärt Geschäftsführer Udo Scholl. Auch die Rheinfähre Königswinter hat den Betrieb eingestellt.

Das Hochwasser bringt den Verkehr auch in Bad Honnef durcheinander. So ist nach Angaben der Stadt unter anderem die Ausfahrt der B 42 in Rhöndorf (von Königswinter kommend) gesperrt. Weitere Sperrungen betreffen die Unterführung und die Straße „Am Steinchen“ sowie die Rheinpromenaden in Bad Honnef sowie zwischen Rhöndorf (ehemals Bellevue) und Königswinter.

Hochwasser in Rheinland-Pfalz
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