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Kreis Neuwied

Amnestie: Kreis und Polizei nehmen illegale Waffen an

Von Silke Müller
Foto: dpa

Hochgerechnet ist jeder zwölfte Einwohner im Landkreis Neuwied im Besitz einer erlaubnispflichtigen Waffe. Diesen Wert hat Frank Laupichler, Leiter der Ordnungsabteilung des Kreises, angesichts der Zahlen aus dem vergangenen Jahr errechnet. Danach hatten 2663 Menschen insgesamt 14.713 Waffen. Zwar ist die Zahl gegenüber 2009, als noch 4000 Einwohner im Kreis insgesamt 17.000 Waffen ihr Eigen nannten, deutlich gesunken. „Aber sie ist immer noch relativ hoch“, findet Laupichler. Hinzu kommen weitere illegale Waffen, die sich in Privatbesitz befinden. „Zwar gibt es dafür keine Hochrechnung, wir sind uns aber sicher, dass es im Kreis Neuwied Tausende illegale Waffen gibt“, sagt der Chef der Ordnungsabteilung. Dass diese Zahl zurückgehen wird, erhofft sich die Kreisverwaltung von der Amnestie im Rahmen der Änderung des Waffengesetzes, die am 6. Juli in Kraft getreten ist. „Wer unerlaubt im Besitz einer erlaubnispflichtigen Waffe ist, kann sie bis zum 1. Juli 2018 bei der Kreisverwaltung oder bei der Polizei abgeben“, sagt Laupichler. Dabei spiele es keine Rolle, warum man eine solche Waffe habe oder woher sie stamme. „Wer sich meldet, macht sich nicht strafbar. Und man wird auch nicht bestraft, wenn man die Waffe aus diesem Grund durch die Gegend transportiert“, ergänzt er. „Das gilt übrigens auch für Munition“, ergänzt Laupichler. Allerdings, so rät er, sollten Menschen, die eine Waffe loswerden wollen, sich vorher mit Kreisverwaltung oder Polizei in Verbindung setzen, um abzuklären, wie die Abgabe erfolgen soll.

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Laupichler erinnert er sich noch an die Amnestie im Jahr 2009. „Damals haben viele Menschen davon Gebrauch gemacht – vor allem Erben“, berichtet er, weist aber darauf hin, dass es damals einen entscheidenden Unterschied zu heute gab. Denn 2009 war es möglich, neben der Abgabe an die Behörden seine Waffe ...