Frank Zimmermann beim Probesitzen im möglichen neuen Rollstuhl. Der Neuwieder hofft nun auf eine Zusage der Krankenkasse, weil ihm das Modell ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen würde.
Ulf Steffenfauseweh
Neuwied. Im Februar war es fast vorbei. Frank Zimmermann wollte nicht mehr. Der schwer von der Muskelkrankheit ALS gezeichnete Neuwieder lag im Krankenhaus und hatte trotz aller Angst vor dem Sterben beschlossen, dass die Beatmungsmaschine abgestellt wird. Das bürokratische Prozedere war eingeleitet, an der Wand hing ein Abschiedsbrief seines Sohnes: „Ich hoffe, Du wirst im Himmel wieder gesund. Du bist der beste Papa der Welt, Welt, Welt...“, hatte der damals siebenjährige Max geschrieben – und damit den entscheidenden Anteil geleistet, dass sein Vater doch noch einmal umdachte. „Der Brief geht mir nicht aus dem Kopf, ich möchte ihn noch ein bisschen aufwachsen sehen“, hatte er nach ein paar Tagen des Zweifelns zu seinen Freunden gesagt, die am Krankenbett saßen und ihm Mut zusprachen, dass er doch bitte bleiben soll.
Dank ihnen und der Unterstützung der RZ-Leser-Spendeninitiative HELFT UNS LEBEN konnte immerhin eine große Sorge vorläufig vorläufig gelöst werden. Denn die Wohnung, in der der 43-Jährige auf dem Heddesdorfer Berg lebt, ist eigentlich zu groß und damit zu teuer für das Geld, das ihm zur Verfügung steht – und das er aus eigener Kraft nicht vermehren kann.