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Irlich

117 Jahre Tradition: Pionierin des Partyservice schließt die Pforten

Von Tim Saynisch
Pia Hillen (4. von links) konnte stets auf ihr Team vertrauen, muss ihr Geschäft nun aber schweren Herzens für immer schließen.
Pia Hillen (4. von links) konnte stets auf ihr Team vertrauen, muss ihr Geschäft nun aber schweren Herzens für immer schließen. Foto: Tim Saynisch

Wenn man die Passanten in der Neuwieder Fußgängerzone fragen würde, was ein Grafikdesigner mit einem Metzger gemeinsam hat, würde die Antwort wohl einstimmig ausfallen. Dass zum Metzgerberuf aber auch viel Kreativität gehört, hat die Irlicherin Pia Hillen in den letzten 40 Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Etliche Auszeichnungen vom Deutschen Fleischer-Verband und auch auf europäischer Ebene, vor allem für ihre kunstvoll angerichteten Fleisch- und Käseplatten, zeugen vom handwerklichen Geschick der 61-Jährigen. Und doch muss Hillen, die der Irlicher „Fleischerdynastie“, wie sie sie selbst nennt, mittlerweile in vierter Generation vorsteht, nun einen harten Weg gehen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass mit der Metzgerei Hillen am 26. September einer der letzten traditionellen Irlicher Handwerksbetriebe nach 117 Jahren schließen muss.

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„Wir haben kaum Laufkundschaft, 70 bis 80 Prozent der Leute, die wir bedienen, zählen zur Stammkundschaft. Es tut weh, sie alle jetzt enttäuschen zu müssen“, blickt Hillen im RZ-Gespräch wehmütig in Richtung des Stichtags und ergänzt: „Ich hätte gerne noch fünf bis sechs Jahre weitergemacht.“ Nachfolgersuche bleibt erfolglos Seit 1903 gibt es ...