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Cochem-Zell

Zweifel an erneutem Lockdown: Warum schon wieder die Gastronomen?

Von Petra Mix
Das Hygienekonzept wird im Weinhaus Berg in Bremm konsequent umgesetzt: Den zweiten Lockdown kann Christina Berg nicht nachvollziehen.  Foto: Rühle
Das Hygienekonzept wird im Weinhaus Berg in Bremm konsequent umgesetzt: Den zweiten Lockdown kann Christina Berg nicht nachvollziehen. Foto: Rühle

War denn jetzt alles umsonst? Warum haben wir uns diese Mühe gegeben? Warum hat das Personal im Sommer bei 40 Grad acht Stunden lang am Tag mit Maske gearbeitet? Diese Fragen stellt sich Christina Berg ununterbrochen. Seit klar ist, dass es bei dem zweiten Lockdown, der am Montag, 2. November, beginnen und bis Ende des Monats dauern soll, wieder die Gastronomie hart treffen wird. Schon wieder. Die Chefin des Weinhauses Berg in Bremm hat es kommen sehen, eine Ahnung gehabt. „Am Dienstag war es ja schon relativ klar, und am Mittwoch dann kam die Nachricht. Ich bin echt sauer, wütend und frustriert“, sagt die 36-jährige Bremmerin, die den elterlichen Betrieb vor einigen Jahren übernommen hat. An die Politik, sagt sie im RZ-Gespräch, kann sie zurzeit so recht nicht mehr glauben. Woran das liegt, wird sie später im Gespräch mit der RZ erklären. Und sie spricht damit sicherlich dem Gros der Gastronomen, Hoteliers und Gastwirte aus der Seele.

Lesezeit: 4 Minuten
Selbstverständlich hat auch Christina Berg das Ansteigen der Infektionszahlen im Kreis Cochem-Zell, aber auch generell mit großer Sorge beobachtet. Und dass etwas geschehen muss, ist für sie keine Frage. „Aber warum trifft es jetzt wieder die Gastronomie, und vor allem die Betriebe, die ein funktionierendes Hygienesystem haben? Wir tun wirklich ...
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Landrat Manfred Schnur: Flächendeckende Schließung der Gastronomie und Hotellerie geht zu weit

Das sagt Landrat Manfred Schnur zum zweiten Lockdown: Generell ist die aktuelle Situation besorgniserregend. Daher, so Schnur, ist es auch richtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern, „dass unser Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung von kranken Menschen an ihre Grenzen stoßen“. Grundsätzlich hält Schnur eine Entscheidung im gesamtstaatlichen System für notwendig, allerdings werden hiermit nicht überall die tatsächlichen örtlichen Verhältnisse wiedergegeben.

„So können wir unseren Indexwert in Cochem-Zell bereits am dritten Tag in Folge reduzieren. Während dieser am Montag noch bei einem Höchstwert von 115,68 lag, liegt er nun bei 81,47“. Dies zeige, dass es möglich ist, die Entwicklung einzugrenzen und die Dynamik zu stoppen. Vielleicht, so der Landrat, sind die lokalen Maßnahmen – so schwer und eingreifend sie auch sind, wie die Maskenpflicht im Schulunterricht – bereits der „Wellenbrecher“. Seiner Meinung nach, so Schnur, geht eine flächendeckende Untersagung der Hotellerie und Gastronomie eindeutig zu weit. „Zumal wir feststellen mussten, dass dieser Bereich in unserem Landkreis nicht ursächlich für die hohen Fallzahlen ist. Vielmehr konnte ich erkennen, dass die Betriebe vor Ort effektive Hygienekonzepte haben und sich gut auf den Winter vorbereitet haben.“ mix

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