Landrat Manfred Schnur: Flächendeckende Schließung der Gastronomie und Hotellerie geht zu weit
Das sagt Landrat Manfred Schnur zum zweiten Lockdown: Generell ist die aktuelle Situation besorgniserregend. Daher, so Schnur, ist es auch richtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern, „dass unser Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung von kranken Menschen an ihre Grenzen stoßen“. Grundsätzlich hält Schnur eine Entscheidung im gesamtstaatlichen System für notwendig, allerdings werden hiermit nicht überall die tatsächlichen örtlichen Verhältnisse wiedergegeben.
„So können wir unseren Indexwert in Cochem-Zell bereits am dritten Tag in Folge reduzieren. Während dieser am Montag noch bei einem Höchstwert von 115,68 lag, liegt er nun bei 81,47“. Dies zeige, dass es möglich ist, die Entwicklung einzugrenzen und die Dynamik zu stoppen. Vielleicht, so der Landrat, sind die lokalen Maßnahmen – so schwer und eingreifend sie auch sind, wie die Maskenpflicht im Schulunterricht – bereits der „Wellenbrecher“. Seiner Meinung nach, so Schnur, geht eine flächendeckende Untersagung der Hotellerie und Gastronomie eindeutig zu weit. „Zumal wir feststellen mussten, dass dieser Bereich in unserem Landkreis nicht ursächlich für die hohen Fallzahlen ist. Vielmehr konnte ich erkennen, dass die Betriebe vor Ort effektive Hygienekonzepte haben und sich gut auf den Winter vorbereitet haben.“ mix