Regen mit einer klug arrangierten Tanzvorstellung in Ellenz zum Nachdenken an: (von links) Lilly Bendl, Hannah Juliane Steenbeck und Anna Schneider. Unter dem Titel „Outside in“ geht es um den infolge der Coronakrise so plötzlich eingeschränkten Lebensraum. Ist darin Platz für Kunst? Foto: Julia Heinrich Julia Heinrich
Ellenz. Ein luftiger Innenhof eines Moselweinguts – eine Wohltat nach der Gluthitze der vergangenen Woche. An Tanz denkt man da eher nicht, höchstens an den der eigenen Schweißtropfen. Im gebotenen Abstand stehen Tische, an ihnen erwarten Freunde des Hauses sowie Kunstfreunde und -schaffende aus der Region die angekündigte Tanzperformance. In der Hofmitte verraten die Kulissen, in welchem Setting man sich bewegen wird: ein schlichtes Bett, ein Tisch mit Stuhl, eine Toilettenschüssel, Kleidung an improvisierter Garderobe. Alles allzu vertraute Begleiter durch Zeiten, in denen die eigene Wohnung allenfalls zum Einkaufen verlassen werden konnte. Oder zum Arbeiten – wenn es denn möglich war. Denn gerade der Künstler lebt von der direkten Interaktion mit seinen Mitmenschen. Programme entwickeln, proben und aufführen geht kaum ganz alleine. Fehlen diese Möglichkeiten, ist die Existenz einer ganzen Kultursparte sehr schnell bedroht. Heiß diskutierte Hilfen der Regierung scheinen dem tatsächlichen Bedarf nicht gerecht zu werden, während andernorts nicht schnell und aufwendig genug wieder mit dem Profifußball begonnen werden kann … Was macht das mit dem Künstler?
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Für die drei jungen Tänzerinnen Anna Schneider, Lilly Bendl und Hanna Juliane Steenbeck war Aufgeben oder „Die-Füße-still-halten“ keine Option. Die drei haben sich bei einem Würzburger Theaterprojekt kennengelernt und beschlossen, gemeinsam ein eigenes Projekt zu realisieren.