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Erden/Neef

Wie die Bremer ihre Liebe zur Steillage pflegen

Von Thomas Brost
Der Kellermeister des Bremer Ratskellers, der Neefer Karl-Josef Krötz (links) hat die Hanseaten für das Moselprojekt begeistert.
Der Kellermeister des Bremer Ratskellers, der Neefer Karl-Josef Krötz (links) hat die Hanseaten für das Moselprojekt begeistert. Foto: Thomas Brost

Es ist ein kühler Herbstmorgen, als sich Carsten Sieling aufmacht, in seinem Weinberg nach dem Rechten zu schauen. Um hier und da zu stutzen, was verbraucht und verwelkt ist. Und um 461 Kilometer von seinem Arbeitsplatz auf andere Gedanken zu kommen, weg von Kiga-Neubauten, Straßenprojekten und dem kriselnden SV Werder. Nein, Carsten Sieling genießt es, in der Steillage zu arbeiten. Der Bremer Bürgermeister ist zum ersten Mal an der Mosel, genauer am Erdener Treppchen. „Vorgestern hätte ich mich gefragt, was Rebschnitt ist. Heute kann ich es“, sagt der oberste Hanseat aus der Weserstadt und wedelt wie zum Beweis mit einer funktionstüchtigen Schere in der rechten Hand.

Lesezeit: 3 Minuten
Für Carsten Sieling ist es der erste Mosel-Trip, er ist „sehr beeindruckt, was ich hier erleben darf“. Einen Wingert mit 1500 Stöcken hat die Bremer Bürgerschaft in den Steillagen, daraus wird der Senatswein gewonnen. „Den werden wir konfliktregulierend bei schweren Debatten im Senat einsetzen“, sagt Sieling scherzhaft. Seit 2001 besitzt ...
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Älteste Kelteranlage nördlich der Alpen

Gleich unterhalb der Lage des Bremer Ratsweines ist eine alte römische Kelter aufgebaut und überdacht worden. Das Kelterhaus mit Maischebecken und einem zweigeteilten Mostbecken ist nach Ansicht von Archäologen wahrscheinlich aus dem 2. oder 3. Jahrhundert.

„Damit ist die älteste Kelteranlage nördlich der Alpen“, sagt Stefan Justen vom Förderverein nicht ohne Stolz. Michael Kuhn, ein ehrenamtlich arbeitender Archäologe, zeichnet nach, wie viele Rädchen ineinandergriffen seit 1998, bis das Projekt jetzt – auch mithilfe des Bremer Ratskellers – in die Tat umgesetzt werden konnte. Kuhn zu den Ehrengästen: „Machen Sie die Augen zu und hören Sie das Schmatzen, das vom Traubentreten kommt.“ bro

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