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Wie das Corona-Virus Angst verbreitet: Nach Todesfällen in Alfer St. Josefsheim erläutert der Einrichtungsleiter die Lage

Von Petra Mix
Im Alfer Seniorenzentrum St. Josefsheim durchleben Bewohner und Mitarbeiter eine schwierige Zeit. Doch es geht wieder aufwärts. Foto: Inge Faust
Im Alfer Seniorenzentrum St. Josefsheim durchleben Bewohner und Mitarbeiter eine schwierige Zeit. Doch es geht wieder aufwärts. Foto: Inge Faust

Seit Beginn der Pandemie Anfang März stehen vor allem die älteren Menschen im Fokus. Ihnen gilt der besondere Schutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus, vor allem in den Seniorenheimen. Das ist eine sehr große Herausforderung für die Mitarbeiter eines solchen Heimes. Wie auch im St. Josefsheim in Alf. Es wird alles getan, um Corona aus der Einrichtung zu halten. Doch das tückische Virus hat sich seinen Weg gebahnt. Am Wochenende sind zwei infizierte Senioren, am Montag ein weiterer verstorben. Eine Belastung für alle im Haus, eine hoch emotionale Situation in einem Umfeld, „in dem alle an ihre Grenzen gekommen sind“, berichtet Michael Bernard, der Heimleiter der Einrichtung in Alf, deren Träger die BBT-Gruppe (Barmherzige Brüder Trier gGmbH) ist. „Derzeit sind von insgesamt 32 infizierten Bewohnern noch 10 positiv“, erklärt der Einrichtungsleiter am Freitag. Von den Mitarbeitenden sind 9 aktuell noch positiv und 10 genesen. Was die Situation besonders schwierig macht: Ein hoher Prozentsatz der Bewohner leidet an einer Form von Demenz. „Diese Menschen verstehen ganz einfach nicht, was das alles bedeutet“, betont Bernard. Wie der Alltag in der Einrichtung in Alf zurzeit läuft, hat der Leiter im RZ-Interview erklärt.

Lesezeit: 5 Minuten
In den vergangenen Tagen sind drei Bewohner infolge von Corona gestorben. Wie haben Sie das erlebt? Am Montagmorgen habe ich erfahren, dass zwei Bewohnerinnen am Wochenende verstorben waren, am Montagmittag haben wir dann die Nachricht erhalten, dass ein dritter Bewohner im Krankenhaus verstorben ist. Eine der verstorbenen Bewohnerinnen war schon palliativ, ...
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Hygienekonzept ist aufwendig: Kontakte innerhalb der Einrichtung sind auf ein Minimum beschränkt

Das Hygienekonzept in St.Josef wurde auf Basis der jeweils aktuell gültigen Vorgaben und Empfehlungen erstellt. Es gilt in Verbindung mit dem Hygienehandbuch der Einrichtung. Die jeweils geltenden Empfehlungen des Robert Koch Instituts (RKI) für die Hygienemaßnahmen und die Infektionskontrolle bei Patienten mit bestätigter Infektion durch Sars-CoV-2 sind berücksichtigt. In einer dreistufigen Handlungsempfehlung in Ergänzung des RKI hat die Landesregierung gemeinsam mit den zuständigen Verbänden das Vorgehen im Falle eines Infektionsgeschehens festgelegt. Diese Stufenregelung passt sich zielgenau dem Infektionsgeschehen in und um die Einrichtung an und schafft so die Balance zwischen größtmöglicher Freiheit und notwendigen Schutzmaßnahmen. Wenn es in der Einrichtung Corona-Infektionen oder Verdachtsfälle gibt, gelten unter anderem folgende Schutzmaßnahmen:

  • Es werden PCR-Tests bei Mitarbeitern und Bewohnern durchgeführt.
  • Es werden Quarantänebereiche eingerichtet.
  • Kontakte innerhalb der Einrichtung werden auf ein Minimum reduziert.
  • Besuche werden reglementiert, bleiben aber für definierte Notfälle erlaubt.

Allgemeine Maßnahmen gelten auch für das Personal:Pausen, bei denen die Maske abgelegt wird, finden nur noch mit drei Metern Abstand in dazu ausgewiesenen gut belüfteten Räumen statt. Die Übergabe findet nur noch zwischen denn Schichtleitung statt. Ansammlungen von mehreren Personen im Personalraum sind zu vermeiden. Teamsitzungen finden mit Ausnahme der derzeitigen Corona-Sitzungen zurzeit nicht statt.

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