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Wahlkreis 15

Steckbrief für die Landtagswahl von Kerstin Geesdorf (FDP): Umweltschutz mit gutem Riesling kombinieren

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Kerstin Geesdorf
Kerstin Geesdorf Foto: privat

Cochem-Zell. Sie ist relativ neu auf der politischen Bühne. Erst seit Kurzem ist Kerstin Geesdorf Mitglied der FDP und nun schon deren Direktkandidatin im Wahlkreis Cochem-Zell und hofft auf ein gutes Ergebnis für die Liberalen. Wir haben alle Direktkandidaten gebeten, sich anhand eines Fragebogens vorzustellen, den wir allen im Vorfeld zugeschickt haben. Die folgenden Angaben stammen also direkt vom Kandidaten.

Lesezeit: 3 Minuten
Stellen Sie sich vor, die Wähler in Ihrem Wahlkreis wären ein Arbeitgeber, bei dem Sie sich um den Job des MdL bewerben. Bitte formulieren Sie das Anschreiben Ihrer Bewerbung. Ich bewerbe mich für die FDP um einen Sitz im rheinland-pfälzischen Landtag, um das Land weiter nach vorne zu bringen. Als ehemalige ...
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Sechs Fragen an Kerstin Geesdorf (FDP): Funkloch muss Fremdwort werden

Cochem-Zell. Die Landtagswahl 2021 wird unter ganz besonderen Umständen stattfinden. Schwieriger denn je zuvor ist es aufgrund der Pandemie für die Kandidaten, ihre potenziellen Wähler zu erreichen. Haustürgespräche fallen weg, ebenso wie große Wahlkampfveranstaltungen. Rede- und Informationsbedarf gibt es dennoch. Wie stehen die Kandidaten zu den Themen, die derzeit viele Menschen bewegen, die in Cochem-Zell, dem Wahlkreis 15, am 14. März ihre Stimme abgeben? Wie allen anderen Kandidaten auch, hat die RZ-Redaktion Kerstin Geesdorf (FDP), sechs Fragen gestellt, deren Antworten zeigen sollen, wie die Kandidatin tickt.

1 Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die digitalen Medien für den Lebensalltag geworden sind. Digitaler Unterricht, Onlinebestellungen, Kontakte zu Behörden, Kontakte aber auch untereinander. Wo sehen Sie hier die künftigen Aufgaben für das Land?

Digitalisierung weiter vorantreiben! Außerdem muss das Funkloch möglichst schnell zum Fremdwort werden. Deshalb muss der Ausbau des Mobilfunks und der Breitband-Infrastruktur zügig vorangetrieben werden. Auch die öffentliche Verwaltung muss schnellstens in die Lage versetzt werden, bestmöglich digital arbeiten zu können. Beispielsweise ist die rheinland-pfälzische Justiz im Bereich der Digitalisierung weit vorangekommen. Land und Kommunen müssen Systeme für die Bearbeitung digitaler Anträge einrichten. Vor allem kleinere Kommunen müssen dabei unterstützt werden.

2 Rheinland-Pfalz ist geprägt von vielen ländlichen Räumen. Was muss das Land machen, um gleiche Lebensbedingungen für den ländlichen Raum zu erreichen?

Der digitale Wandel ist eine Chance gerade für ländliche Regionen, weil Arbeit ortsunabhängiger stattfinden kann und Wohnraum attraktiver wird. Daher können und wollen wir gerade im ländlichen Bereich nicht auf individuelle Mobilität mit dem Auto verzichten. Darüber hinaus darf der ländliche Raum nicht vom ÖPNV abgehängt werden. Um dem entgegenzuwirken, beabsichtigen wir 120 Millionen Euro jährlich vorzusehen.

3 Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig im Kreis Cochem-Zell. Wo ist hier das Land gefordert, um den Tourismus an Mosel, Eifel, Hunsrück zu fördern? Wie könnte aus gelingen, den Kreis wirtschaftlich stärker aus seiner Abhängigkeit vom Tourismus zu lösen?

Gerade unsere heimischen Betriebe im Gastgewerbe verlangen wahren Unternehmergeist. Um weiterhin für Besucher und Gäste aus allen Teilen der Welt attraktiv zu sein, müssen wir die Region als Tourismusstandort nachhaltig stärken. Daher gilt es, die verschiedenen Wanderwege weiter auszubauen und zu vernetzen. Das Land muss auch die Vernetzung und Zusammenarbeit der Betriebe in den verschiedenen Regionen stärker fördern. Die neue Dachmarke „Rheinland-Pfalz – Gold“ ist daher ein erster Schritt zu einem stärkeren gemeinsame Auftritt. Bedingt durch die Corona-Pandemie muss die Branche besonders unterstützt werden, weshalb Minister Wissing Förderprogramme vereinfacht und Fördersätze erhöht hat. Um unseren Landkreis unabhängiger vom Tourismus zu machen, ist eine Realisierung von Interkommunalen Gewerbegebieten dringend erforderlich. Hierdurch kann Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, sich anzusiedeln beziehungsweise zu vergrößern. Dies sorgt für gewerbliche Wertschöpfung, Steuereinnahmen, steigert das saisonunabhängige Arbeitsplatzangebot, hält junge Menschen im Kreis und verringert das Pendeln über weite Strecken.

4 Die Pandemie hat alle Schulformen und vor allem die Schüler vor große Herausforderungen gestellt. Es kann wohl nicht vorausgesetzt werden, dass in der Zeit des Homeschooling das Wissen vermittelt werden konnte, wie es eigentlich hätte sein sollen. Ganz zu schweigen von den sozialen Defiziten. Kinder sind die Zukunft. Gibt es einen Plan, wie das aufgefangen werden kann?

Für die FDP ist Bildung ein zentrales Bürgerrecht. Wir stellen Bildungsgerechtigkeit und das Aufstiegsversprechen in den Mittelpunkt unserer Politik. Für jedes Kind muss die beste Bildung angeboten werden, kostenfrei von der Kita, über die berufliche Ausbildung bis hin zur Hochschule. Unser Bildungs- und Ausbildungssystem braucht eine moderne und digitale Ausstattung. Dafür müssen sämtliche Schulen in Rheinland-Pfalz ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Aus der Corona-Krise darf keine Bildungskrise werden. Corona legt offen, wie groß die Lücken in der digitalen Versorgung im Bildungsbereich sind und welche gravierenden Unterschiede zwischen den Schulen bestehen. Bund und Länder müssen ein digitales Bildungssystem für alle schaffen. Aktuell sollte so schnell wie möglich wieder Präsenzunterricht ermöglicht werden, wenn auch nur in einem Wechselmodell, damit den sozialen Kontakten der Kinder Raum gegeben werden kann. Soziale Kompetenz ist eine Schlüsselkompetenz für das ganze Leben.

5 Die medizinische Versorgung auf dem Land wirft viele Fragen auf. Kleine Krankenhäuser wie in Cochem und Zell blicken in eine ungewisse Zukunft. Hausärzte- und Fachärztemangel sind seit Jahren ein Problem? Wie ist die Haltung Ihrer Partei zu diesem Thema. Gibt es tragbare Lösungsansätze?

Wir wollen eine wohnortnahe stationäre Versorgung in Stadt und Land sicherstellen. Fehlanreize im Fallpauschalensystem müssen beseitigt werden. Ebenso gilt es, regionale Besonderheiten bei der Planung stärker zu berücksichtigen und die Kosten bedarfsgerecht auszufinanzieren. Eine private Trägerschaft unterstützen wir, solange diese auf langfristige hochqualitative medizinische Versorgung abzielt. Darüber hinaus muss eine flächendeckende, qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte medizinische Grundversorgung sichergestellt werden. Hierzu ist eine Anpassung der vertragsärztlichen Bedarfsplanung an die Versorgungsrealität erforderlich. Als wichtige Maßnahme sehen wir die Stärkung von Maßnahmen wie „Hausarzt aufs Land“ und die Unterstützung von Niederlassungskooperationen aus kassenärztlichen Vereinigungen und Kommunen. Außerdem müssen telemedizinische Konzepte finanziell gefördert werden. Dennoch darf es nicht so weit kommen, dass die Technik besser finanziert wird als das Personal selbst.

6 Polizeiinspektionen sind schlecht besetzt, vor allem am Wochenende. Das belastet die Polizeibeamten, sorgt für unzählige Überstunden und bei den Bürgern für Unmut, wenn sie das Gefühl haben, ewig auf das Eintreffen einer Streife warten zu müssen. Was muss hier dringend geschehen, um die Polizei zu stärken und der Bevölkerung zu zeigen, dass ihr „Freund und Helfer“ zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird?

Ziel ist es, 10.000 Polizisten im Land zu haben und mehr Streifen auf die Straße zu bringen. Daneben gilt es, lokale Polizeiinspektionen weiter zu unterstützen.

Die Fragen stellten Petra Mix und Dieter Junker.

Landtagswahl im Kreis Cochem-Zell
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