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Cochem-Zell

So gehen Vereine mit der Krise um: Leistungen für Anzahlungen und Beiträge sollen nachgeholt werden

Von Thomas Brost
Jürgen Sabel, Vereinsmanager beim TV Cochem, kann derzeit keinen Kampfsport unterrichten.
Jürgen Sabel, Vereinsmanager beim TV Cochem, kann derzeit keinen Kampfsport unterrichten. Foto: Kevin Ruehle

In Zeiten der Corona-Krise haben Fitnessstudios, Sportplätze, Volkshochschulen und Theater zu. Was Kunden wie Veranstalter eint: Es gibt wirtschaftlich gesehen bislang nur Verlierer. Was passiert mit den geleisteten Anzahlungen und Beiträgen – ohne dass eine Gegenleistung abrufbar ist? Und andererseits: Wie schaffen Vereine, wie schafft der Sport- und Kulturbetrieb den Sprung über die hohe finanzielle Hürde? Gutschein statt Rückzahlung: So will die Bundesregierung den Verbrauchern helfen: Wer bis Ende 2021 seine vor dem 8. März gebuchte Leistung in Anspruch nehmen möchte, soll das ohne Verlust können. Das bedarf natürlich auch dem Entgegenkommen der Anbieter. Wie sieht es derzeit in den einzelnen Bereichen im Kreis Cochem-Zell aus?

Lesezeit: 4 Minuten
Kreisvolkshochschule/Kreismusikschule: Bislang sind noch keine Kursgebühren für bereits angelaufene und bezahlte Kurse der KVHS zurückerstattet worden. „Bisher hat die KVHS auch noch keine diesbezüglichen Anfragen erhalten“, erklärt Selina Höllen vom Büro Landrat. Man gehe weiter davon aus, dass die Kurse nach der Corona-Krise weiterlaufen werden. Andernfalls würden „selbstverständlich bereits entrichtete ...
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Auch auf dem Hometrainer ist man jetzt versichert

Ein Rettungsschirm wird auch über die diejenigen gemeinnützigen Sportvereine ausgebreitet, die unternehmerisch tätig sind. Sie können von der „Corona-Sofort-Hilfe“ von Bund und Land profitieren, wie der Sportbund Rheinland in Koblenz mitteilt. Darüber hinaus werde das Land ein eigenes Hilfsprogramm für Vereine und Verbände auflegen, um bei Bedarf das Bundesprogramm zu ergänzen. Viele Vereine haben einen wirtschaftlichen Betrieb zum Beispiel, indem sie ein Fitnessstudio oder eine Gastwirtschaft betreiben.

Ferner haben alle Vereine und Sportfachverbände die Möglichkeit, ihre zu erwartenden finanziellen Schäden über ein digitales Meldesystem auch an den Sportbund mitzuteilen. Sie können dies bis zum 15. April online über die Webseite des Sportbundes tun.

Das dritte Angebot in der Corona-Krise klingt eher unorthodox: eine Versicherung für sportliche Aktivitäten in den eigenen vier Wänden. Für Kursprogramme per Videos sind die Sporttreibenden jetzt bei der Arag-Sportversicherung abgesichert, sofern jene vom eigenen Verein organisiert werden. Vorübergehend, so der Sportversicherer, sei eine Versicherung auch von Einzeltraining gewährleistet, zum Beispiel bei einem Sturz vom Hometrainer.

Angesichts dieser Leistungen und weil der Sportbund mit seinen Mitarbeitern in der Krise voll funktionsfähig für die Vereine eintrete, sei eine Debatte über eine Reduzierung von Mitgliedsbeiträgen der Vereine nicht angezeigt, heißt es. „Der Sportbund Rheinland erhebt mit 70 Cent pro Mitglied einen sehr niedrigen Jahresbeitrag“, erklärt Geschäftsführer Mark Weinitschke. Als Dachorganisation sei er in der Corona-Krise als Dienstleister voll funktionstüchtig und weiterhin über Telefon und Mail erreichbar. Er liefere Vereinen wichtige Antworten im Zusammenhang mit der Krise und versende einen Sonder-Newsletter. In puncto Praxis gebe es Bewegungsvideos für Kinder und Jugendliche. Übungsleiter werden unterstützt, um selbst Videos zu erstellen. Und jeder darf selbst mittun, unter www.sport-bewegt.de

Monika Sauer, die Präsidentin des Sportbundes Rheinland, appelliert an alle Mitglieder in den 3100 Vereinen des SBR, ihrem Verein die Treue zu halten. Es sei wichtig, „Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren weiter zu bezahlen und von Stornierungen abzusehen“. Jedes Vereinsmitglied solle sich genau überlegen, was ihm sein Verein wert war und in Zukunft auch wieder sein wird. Sauer: „Unser Sportangebot ist im Vergleich zu kommerziellen Anbietern unschlagbar günstig.“ Vor einer Kündigung oder Stornierung solle man das Gespräch mit dem Vorstand suchen. Es ließen sich individuelle Lösungen maßschneidern. Darauf, so Monika Sauer, „deuten viele Rückmeldungen aus den Vereinen hin.“ Infos: sportbund-rheinland.de bro

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