Mord an Schülerin schockte das Maifeld
Im Frühjahr 2004 schockierte ein grausames Verbrechen die Region. Auf einem Radweg im Maifeld war eine 18-jährige Schülerin ermordet worden. Schuldig war ein 39 Jahre alter Mann aus einem kleinen Dorf im Maifeld, der kurz zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war.
Er hatte eine Strafe von zehn Jahren wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung abgesessen und galt als Gefährder. Als er ins Maifeld gebracht wurde, regte sich zwar Widerstand. So intervenierten Nachbarn bei Behörden, der Polizei – und auch bei der Rhein-Zeitung. Ein psychologischer Gutachter für die JVA Diez hatte vor Ablauf der Haftzeit Bedenken geäußert, dass Reinhold S. rückfällig werden könnte. Die Behörden hatten jedoch keine Handhabe, den Mann festzuhalten oder ihn in eine Sicherheitsverwahrung zu schicken. Vor der Entlassung wurde der Mann in der JVA Diez auffällig und verliebte sich in eine Justizvollzugsangestellte. Dieser schrieb er viele Liebesbriefe. Vor Gericht berichtete die Frau, sie habe Angst vor einer Vergewaltigung oder einem Mord gehabt. Ausgerechnet am Tag, an dem der Maifelder später die Schülerin aus Bassenheim abpasste und sie erstickte, waren Polizeibeamte in seiner Wohnung. Sie forderten den Mann auf, sein Werben gegenüber der JVA-Angestellten einzustellen. Die ständige polizeiliche Observation gegenüber Reinhold S. war zu dieser Zeit schon eingestellt worden. bro