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Cochem-Zell

Schwarmspeicher: Mehr Energie bleibt in Cochem-Zell

Von David Ditzer
Im Frühjahr 2018 brachten innogy und der Kreis das Forschungsprojekt„Multimodaler Schwarmspeicher Cochem-Zell“ richtig ans Laufen: Im Haus von Alois Kesseler (im grünen Pullover) ging einer von 30 zusammengeschalteten Energiespeichern in den Probebetrieb.  Foto: innogy Westenergie
Im Frühjahr 2018 brachten innogy und der Kreis das Forschungsprojekt„Multimodaler Schwarmspeicher Cochem-Zell“ richtig ans Laufen: Im Haus von Alois Kesseler (im grünen Pullover) ging einer von 30 zusammengeschalteten Energiespeichern in den Probebetrieb. Foto: innogy Westenergie

Mehr lokal erzeugte Solarenergie soll auch dort verbraucht werden, wo sie entsteht. Das war im Kern das Ziel des Forschungsprojekts „Multimodaler Schwarmspeicher Cochem-Zell“, das bis Ende vergangenen Jahres lief. Vor Kurzem zogen Projektleiter Dr. Torsten Hammerschmidt vom Unternehmen innogy Westenergie und der Kreis Cochem-Zell in Cochem eine Abschlussbilanz. Aus ihrer Sicht war das Ganze ein Erfolg. Dank der speziellen Speichertechnologie „konnten die am Projekt teilnehmenden Haushalte ihren Strombedarf jeweils zwischen April und August im Schnitt zu über 90 Prozent durch eigenen Strom decken“, heißt es in einer Mitteilung. Allem Anschein nach sind letztlich auch die Teilnehmer mit dem Resultat zufrieden.

Lesezeit: 3 Minuten
Alois Kesseler und seine Frau Alma Hoppe aus dem Eifeldorf Gevenich haben sich am Schwarmspeicherprojekt beteiligt. „Hatte ich vorher einen Stromverbrauch von 5000 Kilowattstunden pro Jahr, so waren es jetzt nur noch 3000 Kilowattstunden“, hält Alois Kesseler fest. Die Projektteilnahme hat sich für ihn also gelohnt, wenn es dabei bleibt. ...
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Das Pilotprojekt

An dem 2017 ins Leben gerufenen Pilotprojekt „Multimodaler Schwarmspeicher Cochem-Zell“ nahmen 30 Privathaushalte teil. Der im Haushalt eingebaute Speicher soll gewährleisten, dass ein Großteil des von den privaten Fotovoltaikanlagen erzeugten Stroms gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt im Haushalt verbraucht werden kann. Über diese Eigennutzung hinaus werden freie Speicherkapazitäten genutzt, um überschüssige Solarenergie aus der Region zu speichern und für alle Verbraucher verfügbar zu machen.

Dabei leisten die Speicher auch einen wesentlichen Beitrag zur Netzstabilität. red

Drei Fragen an Projektleiter Dr. Torsten Hammerschmidt

1 Wird innogy die in Cochem-Zell erprobte Schwarmspeichertechnik weiter nutzen?

Ein ganz klares Ja. Das Projekt ist einmalig im gesamten E.ON-Konzern. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt sollen nun weiter in unsere Arbeit einfließen.

2 Welche konkreten Erkenntnisse nehmen Sie aus dem Pilotprojekt mit?

Mit dem Projekt haben wir wertvolle Erkenntnisse unter anderem in Bezug auf die freien und ohne Nutzungseinschränkungen verfügbaren Kapazitäten privater Fotovoltaik-Heimspeicher erhalten. Die Eigentümer haben damit die Möglichkeit, ihre Kapazitäten zu vermarkten und daraus entsprechend Erlöse zu generieren. Passend dazu haben wir ein gesetzeskonformes Messsystem entwickelt und im Praxisalltag erfolgreich getestet. Die Nutzung von Kapazitäten spielt bei der Integration erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle.

3 Wie kann der ländliche Raum aus Ihrer Sicht zu einem Gewinner der Energiewende werden?

Der ländliche Raum ist die energietechnische „Kornkammer“ unseres Landes. Wir haben hier, im Vergleich zum städtischen Gebiet, größere Flächen, um Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu installieren. Hier nimmt der ländliche Raum eine Vorreiterrolle an. Strom ist jedoch ein sehr anspruchsvolles Produkt und muss immer in genau der Sekunde geliefert werden, in der der Verbraucher es verlangt. Hier spielen Speichertechnologien eine wichtige Rolle. Neben der Chance, den Eigenverbrauch in einer Region mit hoher regenerativer Erzeugung durch Speicher zu erhöhen und damit unnötige Transporte zu vermeiden, bieten Batteriespeicher zusätzliche Vermarktungspotenziale gerade im ländlichen Raum. dad

2142 Fotovoltaikanlagen

sind derzeit auf Cochem-Zeller Dächern in Betrieb.

Das ist einem entsprechenden Register der Bundesnetzagentur zu entnehmen, teilt der Verein „unser-klima-cochem-zell“ mit. dad

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