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Cochem

Prozess in Cochem: Angeklagter fordert 180 Euro und schlägt zu

Von Brigitte Meier
180 Euro wollte der 19-jährige Angeklagte von einem Bekannten – und unterstrich seine Forderung mit Faustschlägen. Das Amtsgericht Cochem sprach ihn nun der räuberischen Erpressung und der Körperverletzung schuldig. Die Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt.
180 Euro wollte der 19-jährige Angeklagte von einem Bekannten – und unterstrich seine Forderung mit Faustschlägen. Das Amtsgericht Cochem sprach ihn nun der räuberischen Erpressung und der Körperverletzung schuldig. Die Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt. Foto: Kevin Rühle

Der 19-jährige Angeklagte lässt den Kopf hängen – ob aus Reue oder Selbstmitleid ist schwer auszumachen – seine ältere Schwester im Zuhörerraum bricht immer wieder in Tränen aus. Richter, Staatsanwältin, Verteidigerin und Jugendgerichtshelfer reden ihm ins Gewissen: Szenen aus einer Jugendschöffenverhandlung beim Amtsgericht, die deutlich machen, dass der junge Mann nicht wegen einer Lappalie vor Gericht steht. Räuberische Erpressung in Tateinheit mit Körperverletzung wirft die Staatsanwaltschaft ihm vor, und dafür wird er auch verurteilt: ein Jahr Jugendstrafe, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt ist, verkündet der Vorsitzende Richter Sven Kaboth.

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Das Gericht ist davon überzeugt, dass der damals 18-jährige Angeklagte im Dezember 2018 einen gleichaltrigen Bekannten angerufen und zu einem Treffpunkt in einem Moselort überredet hat. Bei diesem Treffen verlangt der Angeklagte von seinem Bekannten 180 Euro. Der Angeklagte glaubt wohl, dass ihm dieses Geld wegen eines Streits um ein ...