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Zell

Neues Dienstgebäude: Stadt-FWG will VG bremsen

Von David Ditzer
Von dieser Stelle des Zeller Moselufers aus soll der Blick des Betrachters künftig auf ein nagelneues Dienstgebäude der Verbandsgemeinde fallen. So sehen es die gemeinsamen Pläne von Stadt und VG bislang vor. Doch die FWG-Fraktion im Zeller Stadtrat versuchte jetzt, das Projekt auszubremsen.  Foto: David Ditzer
Von dieser Stelle des Zeller Moselufers aus soll der Blick des Betrachters künftig auf ein nagelneues Dienstgebäude der Verbandsgemeinde fallen. So sehen es die gemeinsamen Pläne von Stadt und VG bislang vor. Doch die FWG-Fraktion im Zeller Stadtrat versuchte jetzt, das Projekt auszubremsen. Foto: David Ditzer

Mit einem Versuch, den geplanten Bau eines neuen Dienstgebäudes für die Verbandsgemeinde Zell sozusagen durch die Hintertür mindestens zu verzögern, wenn nicht sogar zu stoppen, ist die Freie Wählergruppe (FWG) der Stadt Zell in der jüngsten Stadtratssitzung im Rathaus an der Balduinstraße gescheitert. Mit 14 Nein-, vier Jastimmen und drei Enthaltungen lehnte das Gremium den FWG-Antrag ab, eine Entscheidung über baurechtliche Fragen hinsichtlich des Neubaus zu vertagen. Die Beantwortung dieser Fragen war und ist für den Fortgang der Verfahren zum Bau- und Förderantrag wichtig. Und das, obwohl es inhaltlich eher um Lappalien ging. Die FWG wollte den Tagesordnungspunkt vor allem deshalb vertagen, weil das neue VG-Dienstgebäude einer Kostenberechnung zufolge satte 11,6 Millionen Euro kosten würde. Im Namen seiner Fraktion forderte FWG-Sprecher Hans-Josef Uhrmacher die VG sogar dazu „auf, den Bauantrag nicht zu stellen“.

Lesezeit: 3 Minuten
FWG-Sprecher Uhrmacher äußerte die Meinung, was den geplanten VG-Neubau auf den städtischen Grundstücken an der Schloßstraße 71 bis 73 angehe, sei „ein Ende der Kostenspirale nicht abzusehen“. Daher solle die VG lieber eine Alternativlösung in Kaimt-Süd prüfen, nahe dem Erlebnisbad Zeller Land. In die gleiche Kerbe schlug auch der Stadtbürgermeister ...
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Kommentar: FWG-Vorstoß zu Zells VG-Neubau nährt unseriöse Unterstellungen

Keine Frage: Angesichts berechneter Baukosten von 11,6 Millionen Euro für das geplante neue Dienstgebäude der VG Zell ist es berechtigt, die Frage zu stellen: Kann sich die VG, zu der außer der Stadt noch 23 Ortsgemeinden gehören, eine solche finanzielle Belastung überhaupt leisten. Schließlich würde – bei einem angenommenen Eigenanteil der VG von acht Millionen Euro – die VG-Umlage mittel- bis langfristig um circa zwei Punkte steigen. Womit sie – dem Büroleiter zufolge – immer noch unter der Umlage in vergleichbaren anderen VGs läge. Allein: Das alles sind ungelegte Eier. Zu diesem Zeitpunkt ist der Vorstoß der FWG unklug und unverständlich.

Was er nämlich unter anderem infrage stellt: zehn Jahre intensiver und kostspieliger Planungen, einen gemeinsam beschrittenen Weg von Stadt und VG, einen Grundstückstauschvertrag, zwei eng miteinander verzahnte Planungswettbewerbe. Und vor allem: die Zukunft der Zeller Altstadt. Diese zu beleben und sie am Leben zu halten, ist klares Ziel der Landesplanung. Vor allem deshalb fiel seinerzeit die Entscheidung pro Innenstadtstandort. Ein Neubau auf der grünen Wiese? Ja, er wäre womöglich billiger, aber er würde ein fatales Signal aussenden und wäre, nebenbei bemerkt, auch nicht ohne eine langwierige und teure Planung zu haben. Ja, das Land muss seinen Entwicklungszielen Taten folgen lassen. Standortabhängige Mehrkosten von zwei Millionen Euro allein für Gründung und Hochwasserschutz müssen über eine kräftige Finanzspritze abgefangen werden.

In der Tat: Um seriös über die Frage „Neubau an der Schloßstraße: ja oder nein?“ entscheiden zu können, müssen alle Fakten vorliegen, da hat der CDU-Beigordnete Karlheinz Weis völlig recht. Fakten, keine Vermutungen, kein ungutes Bauchgefühl. Was am FWG-Vorstoß irritiert: Er legt den Verdacht nahe, die VG spiele mit verdeckten Karten. Er suggeriert, die VG plane – in Ignoranz der eigenen finanziellen Leistungsfähigkeit – einen Luxusbau für ihre Mitarbeiter. Und obendrein billige der VG-Rat dies noch. Doch für derlei Unterstellungen fehlt jeglicher Anhaltspunkt.

E-Mail: david.ditzer@rhein-zeitung.net

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