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Ulmen

Namenssuche: Ulmen vertreibt Hexen aus dem Stollen

Von Kevin Rühle
Ulmen vertreibt Hexen aus dem Stollen Foto: Kevin Ruehle

Der Verkehrsverein spricht auf seiner Webseite von der Maarhexenstadt Ulmen, am Sagenbrunnen auf dem alten Postplatz fliegen die Maarhexen mit einem Besen herum und vor wenigen Jahren wurde in der Eifelstadt noch die Währung Maarhexengold eingeführt. Doch mit der Auslagerung des Marketings scheint nun das Fabelwesen jegliche Magie verloren zu haben. Eine Entwicklung, die nicht jedem Ulmener gefällt.

Lesezeit: 2 Minuten
Einstimmig hatten sich der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsausschuss sowie der Kulturausschuss Anfang Juni auf einen Namen für die ursprünglich Römerstollen genannte Verbindung zwischen Weiher und Maar geeinigt. Bei der Namensuche blieben sich die Ulmener treu, immerhin mussten die Fabelwesen schon mehrfach für Projekte der Stadt Pate stehen. Der „Ulmener Maarhexenstollen“ sollte ...
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Kommentar: Die Entscheidung des Stadtrates hätte besser erläutert werden müssen

Der Stollen wird hoffentlich ein Erfolg für die Stadt Ulmen, egal, ob die Maarhexen nun im Namen auftauchen, oder nicht. Trotzdem war die Namensfindung kein Ruhmesblatt. Es ist für Außenstehende kaum nachvollziehbar, warum der Stadtrat ohne große Diskussion den Wunsch der Ausschüsse ignorierte. Offenbar waren einige beteiligte Stellen mit dem Namensvorschlag derart unzufrieden, dass interveniert wurde. Das ist grundsätzlich nicht verwerflich, immerhin kann der Stadtrat frei entscheiden.

Es sollte für die Menschen, die sich in Ulmen engagieren, zum Beispiel in den Ausschüssen, aber nachvollziehbar sein, wie es dazu kommt. Der aufgekommene Ärger ist es jedenfalls. Eine weitere kleine Anmerkung: Ich hoffe, dass bei der Namensgebung auf die Trennung von „Maar“ und „Stollen“ verzichtet wird. In der Beschlussvorlage steht „Ulmener Maar Stollen“. Die korrekte Schreibweise lautet aber „Ulmener Maarstollen“. Da hatten die Maarhexen in Sachen Rechtschreibung die Nase vorn. Immerhin ist die störende Binnenversalie des Begriffs „GesundLand“ schon ärgerlich genug.E-Mail: kevin.ruehle@rhein-zeitung.net

Warum die Verbindung nicht mehr Römerstollen heißt

Noch zu Beginn der Pläne, den Stollen zwischen Maar und Weiher zu erschließen, wurde die Verbindung Römerstollen genannt. Der Name stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von einer Projektgruppe der Uni Trier hinterfragt.

Dabei wurde auch ein zweiter Tunnel, der unter der Burg hindurchführt, gefunden. Laut den Forschern handelt es sich bei den beiden Stollen um eine seltene wasserwirtschaftliche Großanlage, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dem Hochmittelalter zuzuordnen ist. Wahrscheinlich waren die Stollen für den Mühlenbetrieb und die Wasserregulierung angelegt worden. Die Anlage sei nördlich der Alpen einmalig. Der südliche Stollen ist 190 Meter lang, 1,6 Meter hoch und ist oberirdisch kaum wahrnehmbar. Der nördliche Stollen ist 130 Meter lang und 1,5 bis 4 Meter hoch. In den 70er-Jahren wurde der Eingang auf Seite des Jungferweihers mit Erde verschlossen. Noch bis Ende des Jahres sollen hier die Bauarbeiten abgeschlossen werden. ker

Kreis Cochem-Zell
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