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Urschmitt

Nach mehr als 70 Jahren: Tante Mina schließt ihren kleinen Laden

Irmina Kessler und ihre Tochter Hildegard Zirwes haben sich entschlossen, den Laden im neuen Jahr nicht mehr zu öffnen. Dabei hat die Familie mehr als ein Jahrhundert lang in Urschmitt Waren verkauft. Irmina Kessler hat fast ihr ganzes Leben in dem kleinen Laden verbracht.
Irmina Kessler und ihre Tochter Hildegard Zirwes haben sich entschlossen, den Laden im neuen Jahr nicht mehr zu öffnen. Dabei hat die Familie mehr als ein Jahrhundert lang in Urschmitt Waren verkauft. Irmina Kessler hat fast ihr ganzes Leben in dem kleinen Laden verbracht. Foto: Kevin Rühle

Irmina Kessler steht in ihrer Küche und setzt einen Kaffee auf. Es ist ein kleines Ritual, das sie seit mehr als 70 Jahren pflegt. Erst der Kaffee, dann ein Feuer im Ofen, dann zündet sie eine Kerze an, die neben einer Marienstatue im Regal steht. Es folgt ein kleines Gebet, meist für die Familie. Die Küche grenzt direkt an ihren kleinen Lebensmittelladen, den sie seit ihrem 15. Lebensjahr führt. Tante Mina, so wird die 87-Jährige in dem kleinen Eifeldorf Urschmitt genannt, wird den Laden zum Jahresende schließen. Einer der letzten Tante-Emma-Läden der Region verschwindet.

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Als die Urschmitterin Ende des Zweiten Weltkriegs den Laden übernahm, musste sie morgens noch eine Kuh versorgen oder auch mit den eingelösten Lebensmittelkarten zum Wirtschaftsamt nach Lutzerath laufen, um diese abzurechnen. Zucker und Salz wurden in Säcken angeliefert, das Rübenkraut wurde aus Eimern verkauft und die Heringe wurden in einem ...