Cochem. Harrison Jarvis wirft seinen Oberkörper zurück, drückt die Wirbelsäule durch, hüpft beinahe leicht auf dem schwarzen Klavierhocker herum, auf dem er sitzt. Sein rechter Fuß, nackt in dunklen Flipflops, tritt auf ein Pedal des Flügels ein, die schlanken Finger hämmern stakkatohaft laute Akkorde aus den schwarzen und weißen Tasten heraus. Auszüge aus Robert Schumanns „Papillons op. 2“ klingen wuchtig durchs Refektorium des Cochemer Kulturzentrums Kapuzinerkloster.
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Der 19 Jahre alte Kanadier – blond gelocktes Haar, breites Lachen, grauer Pulli, schwarze Jeans – ist einer von sieben jungen Musikern, die am Meisterkurs des 25. Internationalen Klaviersommers teilnehmen. Jarvis stammt aus Aurora bei Toronto. Mit vier Jahren begann er mit dem Klavierspiel – ähnlich wie die anderen Meisterschüler, die in Cochem ihre Fertigkeiten verfeinern.