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Bernkastel-Wittlich/Enkirch/ Trier

Lebendige Mosel: Wie sieht die Zukunft der Wanderfische aus?

Von Alexander Wittlings
Alfred Reichert ist Vorsitzender des Bezirksfischereiverbandes Trier und Präsident der Fischerunion West. Er beschäftigt sich schon von klein auf mit der Fischerei an der Mosel. Foto: privat
Alfred Reichert ist Vorsitzender des Bezirksfischereiverbandes Trier und Präsident der Fischerunion West. Er beschäftigt sich schon von klein auf mit der Fischerei an der Mosel. Foto: privat

Nach dem Sensationsfund eines ausgewachsenen Lachses bei Enkirch stellt sich die Frage: Wie sieht die Zukunft der Wanderfische in der Mosel aus? Ein Fischereiexperte steht Rede und Antwort.

Lesezeit: 4 Minuten
70 Jahre ist es her, dass Lachse in der Mosel heimisch waren. Zehn Staustufen, Wasserkraftwerke und unzureichende Fischtreppen haben die Wanderung der Fische eigentlich unmöglich gemacht. Und doch hat es zumindest ein Exemplar vor kurzem in die Region geschafft. Ein Angler hat bei Enkirch einen 80 Zentimeter großen Atlantiklachs aus ...
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Schwarzmundgrundel

Die Schwarzmundgrundel kommt ursprünglich aus dem Schwarzen Meer und gilt wegen ihrer starken Verbreitung weltweit als eine der bedeutendsten invasiven Fischarten. Sie ist seit Anfang der 2000er Jahre in den großen deutschen Flüssen, wie Rhein, Donau, Elbe und Mosel zu finden. Sie ernährt sich von Insektenlarven, Muscheln, Schnecken und, was problematisch sein kann, dem Laich anderer Fische.

Zudem vermehrt sie sich extrem schnell (mehrfach im Jahr, 10.000 Eier pro Nest). Die Schwarzmundgrundel ist essbar, aufgrund ihrer Größe von rund 22 Zentimetern bei der Zubereitung aber mit viel Aufwand verbunden. Bei Anglern ist sie daher nicht gerne gesehen.

Zur Person

Alfred Reichert ist mit 15 Jahren dem Verein „Angelfreunde Kröv 1946“ beigetreten und seit 2012 Vorsitzender des Sportanglervereins. Zudem ist er Vorsitzender des Bezirks-Fischerei-Verbandes Trier 1922. und Präsident der Fischer-Union-West, des Landesverbandes für Angelfischerei Rheinland-Pfalz.

Reichert ist Mitglied im Landesfischereibeirat im Umweltministerium Mainz und im Direktionsbeirat Fischerei bei der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord. Alfred Reichert ist als Fischereiaufseher am Üßbach und an der Mosel tätig. Außerdem bildet er Angler aus, indem er diese auf die staatliche Fischerprüfung vorbereitet und ihnen zu dem Erwerb des staatlichen Fischereischeins 
verhilft.

Der Fischpass bei Koblenz

Offiziell sollen auf EU-Anordnung hin bis 2027 alle Flüsse in Deutschland wieder für Wanderfische durchgängig gemacht werden. Ob dieser Zeitplan eingehalten wird, ist jedoch umstritten.

Von den zehn Staustufen an der Mosel in Deutschland wurde erst eine mit einem neuen Fischpass ausgestattet. Die Bauarbeiten an der zweiten Staustufe in Lehmen sollen frühestens 2026 abgeschlossen werden. Wann die letzte Staustufe in Trier an der Reihe ist, könne die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord noch nicht absehen. Experten der Uni Trier hoffen auf ein Besucherzentrum an der Staustufe in Trier, ähnlich dem „Mosellum“ in Koblenz. Dort können Besucher Wanderfische beim Überwinden des Fischpasses beobachten.

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