Wenn einer weiß, wie Bad Bertrich zu Römerzeiten ausgesehen hat, wer Heilung beim Kuren im Ort suchte und wie das Glaubersalz als Trink- oder Badekur angewendet wird, dann ist es Peter Laux. Der inzwischen 80-jährige Hobbyhistoriker aus Bad Bertrich ist mit der Geschichte des Kurorts bestens vertraut. Seit mehr als zehn Jahren hält er Vorträge zu historischen Themen und bietet Führungen an.
Doch jetzt soll damit Schluss sein. „Irgendwann muss man ja aufhören“, sagt er. Einerseits werden ihm die regelmäßigen Spaziergänge durch den Ort fehlen, anderseits freut er sich darauf, endlich Zeit für seine Niederschriften zu haben. Derzeit arbeitet Laux an einer Publikation über jüdisches Leben in der Region Bad Bertrich/Kennfus mit Blick auf die Synagoge in Lutzerath, die im kommenden Jahr erscheinen soll.
Vor einigen Jahren organisierte Laux die Ausstellung „200 Jahre preußisches Staatsbad“, er recherchierte zu etlichen historischen Themen, brachte vor zwei Jahren gemeinsam mit dem Historiker André Uzulis einen neuen kulturgeschichtlichen Reiseführer über den Ort heraus. Als eine von weltweit zwei Glaubersalzthermen hat Bad Bertrich sich den Namen als Staatsbad verdient. Neben adeligen Gästen zählte auch der Komponist Richard Wagner einst zu den Kurgästen in der Eifel.
Für den 80-jährigen langjährigen Gästeführer Laux gibt es immer neue Themen, die er intensiver beleuchten möchte. Langweilig wird es dem Senior also auch in Zukunft nicht werden. Zwölf Jahre lang hat er ausnahmslos an jedem Samstag im Jahr ehrenamtlich mehrstündige Führungen für Gäste angeboten. Diese Lücke zu füllen, wird nicht so einfach sein. Vera Esch, Geschäftsführerin der Gesundland Vulkaneifel, zeigt Verständnis, dennoch bedauert sie Laux Entscheidung. „Es war uns eine Ehre. Jetzt bricht uns da ganz viel weg“, sagt sie. Für seinen langjährigen Einsatz bedankten sich die Touristiker bei dem Gästeführer mit einem kleinen Umtrunk sowie einem Präsent.
