Kann ein Metallgehalt im Promillebereich schon dem Grundwasser schaden? Im Kreis bleiben deshalb Tonnen stehen
Von Daniel Schauff, Kevin Rühle
Aufgrund von ein paar Gramm Metall hat der Entsorger den Biomüll in Weißenthurm bei Karl-Otto Vogt stehen gelassen. Den sonst gewissenhaften Weißenthurmer ärgert es, der Entsorger sieht sich im Recht.Foto: dpa
Karl-Otto Vogt ist sauer. Ordnungsgemäß hat er seine braune Biomülltonne zur Abfuhr an der Straße bereitgestellt. Als er sie wieder an ihren Platz schieben will, fällt dem Weißenthurmer auf: Der Müll ist noch in der Tonne. Auf ebendieser klebt ein Sticker: „Eine Entleerung ist nicht erfolgt, da das Gefäß fehlbefüllt ist“, steht da. Ein Fall aus dem Nachbarkreis Mayen-Koblenz, der in Zukunft auch Cochem-Zeller Kopfschmerzen bereiten dürfte, sofern sich Metall in ihren Biotonnen findet.
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Vogt ist verwundert. Er ist sich sicher, dass er die Biotonne richtig befüllt hat, will kontrollieren, was eine Abfuhr verhindert hat. Er kippt die Biomülltonne im Hof aus, findet im Abfall einen metallenen Senfglas-Deckel. Den Übeltäter hält er im Bild fest, wiegt ihn. Sechs Gramm bringt der Deckel auf die ...
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Die Bioabfälle der Mitglieder des Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel werden auf der Zentraldeponie Eiterköpfe in Ochtendung übernommen, und in zwei Qualitätskategorien unterteilt. Etwa 24.000 Tonnen landen in der höherwertigen Kategorie, hier gibt es nur wenige sogenannte Fehlwürfe. Rund 8000 Tonnen der Bioabfälle sind von mäßiger Qualität.
Die höherwertige Teilmenge wird auf dem Gelände in einer Sternsiebanlage mit zwei Korngrößen gesiebt. Das Ergebnis wird als Feinkorn (18.000 Tonnen pro Jahr) in einer rheinland-pfälzischen Bioabfallvergärungsanlage sowie als Mittelkorn (40 bis 80 mm / 6000 Tonnen pro Jahr) im nordrheinwestfälischen Entsorgungszentrum in Olpe verwertet. Der Verwertungspreis für Bioabfälle in guter Qualität lag im Jahr 2020 beim Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel bei 75 Euro pro Tonne. ker