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Bullay/Gevenich/Driesch/Gravesend (Australien)

Cochem-Zeller Rückkehrer berichten: Wie pures Reiseglück ein abenteuerliches Ende findet

Von Alfons Benz
Da waren noch Freudensprünge angebracht, inzwischen hat die Corona-Pandemie Anna-Lena Dahms Abenteuer auf einem Kreuzfahrtschiff abrupt beendet. Die 22-Jährige ist wieder in Gevenich.
Da waren noch Freudensprünge angebracht, inzwischen hat die Corona-Pandemie Anna-Lena Dahms Abenteuer auf einem Kreuzfahrtschiff abrupt beendet. Die 22-Jährige ist wieder in Gevenich. Foto: privat

Corona-Krise überall, das Virus hat die ganze Welt fest im Griff und Ländergrenzen kennt es keine. Erfahren mussten das etwa 200.000 deutsche Urlauber, die im Ausland gestrandet waren und seit dem 17. März in der bisher größten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nun zurück in die Heimat geflogen werden. Betroffen davon waren mit Martina Stadtfeld aus Bullay, Anna-Lena Dahm aus Gevenich und Philipp Johann aus Driesch auch Cochem-Zeller. In Australien bleiben wird dagegen Weltbummlerin Jana Schlägel aus Bremm.

Lesezeit: 5 Minuten
„Es war ein wunderschöner Urlaub, ich fühle mich richtig gut erholt und reichlich beschenkt, dass ich trotz Corona so lange bleiben konnte“, sagt Martina Stadtfeld strahlend nach ihrer Rückkehr von den Seychellen. Am 12. März, einem Dienstag, war sie von Frankfurt aus zum Inselhopping auf das Archipel aus 115 Inseln ...
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Erst Buschbrände und Fluten, jetzt kommt das Virus

Gravesend/Australien. Das Coronavirus Covid-19 legt derzeit fast die ganze Welt lahm, ein Ende dieser Krise ist noch nicht abzusehen. Auch in Australien ist das Virus längst angekommen und lässt somit auch Jana Schlägel aus Bremm an der Mosel nicht unberührt. Ursprünglich wollte die Moselanerin mit dem Fahrrad nach Bangkok fahren, hat das aber längst verworfen. Mit ihrem Freund, dem Belgier Robby Vulsteke, hat sie in Gravesend im australischen Bundesstaat New South Wales auf einer Nussbaumfarm ihre zweite Heimat gefunden (die RZ berichtete).

„Wir sind hier alle froh, dass wir die monatelangen Buschbrände und die anschließenden Überschwemmungen gut überstanden haben, aber jetzt dreht sich alles um das Virus“, erzählt sie und ist froh, dass der Virus auf dem weiten australischen Land noch nicht angekommen ist. „Ich bin ja schon von einem Virus befallen, dem Virus auf Fernweh. Aber das ist ja nicht ansteckend“, schmunzelt Jana Schlägel. Die Farm ist noch offen, jeden Tag ruft die Arbeit. Auch hier gelten die Regeln, Hände zu waschen und Abstand zu halten. „Die Farmen werden nach den Ampelfarben eingestuft. Für unsere Farm gilt momentan Gelb, und alle hoffen, dass es dabei bleibt“, so Schlägel.

Auch in den Nachrichten überlagert das Thema alles andere. Die Schulen sind zwar noch nicht geschlossen, dafür wurden aber die Badestrände gesperrt. Zum Einkaufen fahren Schlägel und ihr Freund in den 50 Kilometer entfernten Supermarkt, und das üblicherweise alle zwei Wochen. „So richtig wohl fühlen wir uns dabei nicht, weil wir immer so große Mengen kaufen. Das sieht nach Hamstern aus. Bestimmte Produkte wie Nudeln, Mayonnaise oder auch Brot sind begrenzt, wir erhalten nur jeweils ein Stück“, spricht sie von ihrem Alltag.

Natürlich ist der gelernten Krankenschwester nicht verborgen geblieben, wie diese Krise ihre Kollegen immer mehr an die Grenze des Machbaren treibt. „Ich mache mir da schon meine Gedanken und hab mich schon über Rückflüge informiert. Die sind nur noch bis zum 30. März möglich, und die Preise liegen um die 4000 Euro. Das ist einfach viel zu teuer“, äußert sie sich. Doch ständig begleite sie ein mulmiges Gefühl. „Sollte zu Hause etwas passieren, könnte ich von hier aus nicht helfen. So ist das leider in dieser schwierigen Zeit rund um den gesamten Globus“, sagt die Weltenbummlerin. Alfons Benz

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