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Cochem

Cochem im Krisenmodus: Leere Stadt, leere Kassen

Von 
Petra Mix
Wie viele kleine Einzelhändler in Cochem ist auch Dietmar Dessi, der Geschäftsführer des Ladens Weingenuss in der Bernstraße, stark von Touristen abhängig. Er möchte auf die prekäre Situation aufmerksam machen, fühlt sich im Stich gelassen.  Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Wie viele kleine Einzelhändler in Cochem ist auch Dietmar Dessi, der Geschäftsführer des Ladens Weingenuss in der Bernstraße, stark von Touristen abhängig. Er möchte auf die prekäre Situation aufmerksam machen, fühlt sich im Stich gelassen. Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Nie war die Cochemer Innenstadt so leer wie in den vergangen Tagen und Wochen. Und das mitten im Advent, in der Vorweihnachtszeit, in einem Monat, in dem die Geschäfte sonst noch einmal so richtig brummen. In diesem Jahr aber ist alles anders: Corona. Der erste Lockdown kurz nach dem Moselhochwasser, der zweite dann zum Weihnachtsgeschäft, der Adventsmarkt, der in den vergangenen zwei Jahren viele Besucher in die Stadt gezogen hat, fällt aus. Dietmar Dessi, der Geschäftsführer des Ladens Weingenuss in der Bernstraße, hat den vergangenen Samstag als besonders schlimm empfunden. Leere Stadt, leere Läden, leere Kassen. „Es kann doch nicht sein, dass der Lockdown uns am Ende die Existenz kostet“, spricht er für die kleinen Einzelhändler in seiner Nachbarschaft. „Manchen hier steht das Wasser bis zum Hals, sie haben ganz einfach Angst um ihre Existenz“, sagt Dessi. Er selbst sitzt an manchen Tagen sechs, sieben Stunden in seinem Geschäft und wartet vergebens auf Kunden, wie er im Gespräch mit der RZ berichtet. „Dass die Gastronomen entschädigt werden, das ist okay, aber was ist mit uns? Schließlich sind wir von den Kunden, und das sind nun einmal die Touristen, abhängig.“ Dass der Einzelhandel im Stich gelassen wird, das kann er nicht verstehen. Deshalb gab es eine kleine Unterschriftensammlung, diese Liste, verbunden mit einigen Forderungen, liegt Stadtbürgermeister Walter Schmitz vor, der in seinem Büro im Rathaus mittendrin ist in der Leere, die zurzeit in der Stadt herrscht.

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Einziger Lichtblick in der Misere: die Beleuchtung in der Stadt, die in diesem Jahr noch opulenter ist als sonst. Ein echter Glanzpunkt. „Selbstverständlich beobachte ich das mit Sorge, es ist eine schwere Zeit für die Einzelhändler, zumal zu unserem neu konzipierten Adventszauber im Vorjahr sogar eigens Touristenschiffe in Cochem angelegt ...