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Eulgem

Camper-Wettbewerb: Martin und Tanja Gorges aus Eulgem holen bundesweit den dritten Platz

Mit ihrem Camper „Jochen 1.0“ haben Martin und Tanja Gorges schon einige Touren zurückgelegt. Bei der nächsten Fahrt können sie nun sogar als drittbeste Camper Deutschlands in den Urlaub starten.  Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Mit ihrem Camper „Jochen 1.0“ haben Martin und Tanja Gorges schon einige Touren zurückgelegt. Bei der nächsten Fahrt können sie nun sogar als drittbeste Camper Deutschlands in den Urlaub starten. Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Mit ihrem eigenhändig zum Wohnmobil ausgebauten Transporter „Jochen 1.0“ gehen Tanja und Martin Gorges seit drei Jahren auf Tour. Dass die beiden Campingfans ihr Fahrzeug gut beherrschen, haben sie bereits mit dem Landessieg beim ADAC-Wettbewerb „Camper des Jahres“ bewiesen. Kürzlich haben die beiden sich nun auch bundesweit mit anderen Campern gemessen. Das waren die Herausforderungen.

Lesezeit: 2 Minuten
Zu den besten Campern Deutschlands zu gehören, ist schon eine besondere Auszeichnung. Martin und Tanja Gorges konnten sich jüngst im Bundesfinale des ADAC-Wettbewerbs „Camper des Jahres“ den dritten Platz sichern, nachdem sich das Ehepaar aus Eulgem bereits im Mai dieses Jahres mit dem Sieg beim rheinland-pfälzischen Landesentscheid für den Bundeswettbewerb ...
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Camper des Jahres kommen aus Eulgem: Martin und Tanja Gorges kennen ihr Wohnmobil am besten

Als Tanja und Martin Gorges sich vor 16 Jahren den ersten Campingbus anschafften, ahnten sie nicht, dass sie einmal zu Campern des Jahres gekürt werden würden. Was das Ehepaar aus Eulgem dazu bewogen hat, am Wettbewerb des ADAC Rheinland-Pfalz teilzunehmen und wie es sein Können unter Beweis gestellt hat, erzählt es im Gespräch mit der RZ.

Wer mit einem Camper in den Urlaub fährt, sollte sein Fahrzeug nicht nur gut kennen, sondern in Extremsituationen auch beherrschen können. Dass Martin und Tanja Gorges dies tun, haben sie kürzlich beim ADAC-Landeswettbewerb mit ihrem eigenhändig umgebauten Wohnmobil Jochen 1.0 unter Beweis gestellt. Das Ehepaar aus Eulgem darf sich nun ADAC-Camper des Jahres Rheinland-Pfalz nennen.

Transporter selbst ausgebaut

Wer Familie Gorges auf der Eulgemer Mühle besucht, wähnt sich bereits im Urlaub. Idyllisch liegt die ehemalige Ölmühle abseits des Dorfes zwischen Eulgem und Düngenheim. Durch ein schmiedeeisernes Tor erreicht man das Wohnhaus sowie die Nebengebäude, ehemalige Stallungen. Um den Hof herum wachsen Blumenwiesen. Auf einer Weide grasen Pferde. Es ist traumhaft schön. Warum das Ehepaar dennoch gern auf Reisen geht, erzählt es im Gespräch mit der RZ.

Beim Ausbau des Campers hat Martin Gorges an alles gedacht. Auch die Badutensilien sind gut verstaut.
Beim Ausbau des Campers hat Martin Gorges an alles gedacht. Auch die Badutensilien sind gut verstaut.
Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Vier Hektar Grünland, die Martin Gorges im Nebenberuf für die Pferde bewirtschaftet, sowie das große Anwesen machen viel Arbeit. Der 54-Jährige und seine Ehefrau sind beide hauptberuflich bei der St. Raphael Caritas in Cochem-Brauheck beschäftigt und bewirtschaften nebenbei den Pferdehof. Dass man da auch mal ausspannen muss, ist einleuchtend. Schon als Kinder haben beide gern gezeltet. Beide sind Mitglied bei den Pfadfindern in ihrem Heimatort Kaisersesch. Auf Reisen waren die beiden dann auch später gern mit dem Zelt unterwegs. „Sich einen Camper anzuschaffen, war damals noch kein Thema“, meint Martin Gorges. Doch als die Familie größer wurde, begann die Suche nach einem Familienauto. „Eigentlich wollten wir uns einen Mercedesbus anschaffen“, sagt Martin Gorges. Doch man wurde nicht fündig.

Mit einem VW-Bus begann die Leidenschaft

Durch Zufall entdeckten sie dann einen ausgebauten VW-Bus, T 5 California mit Aufstelldach. Die Familie inklusive der beiden Kinder war sofort Feuer und Flamme. Die erste große Reise ließ nicht lange auf sich warten. Es ging nach Schweden. „Dort ist es unkompliziert zu campen“, weiß Gorges. Die Familie bereiste nach und nach andere skandinavische Länder, fuhr zum Kurzurlaub aber auch gern nach Holland ans Meer. „Als die Kinder größer wurden reichte der Platz im T 5 nicht mehr aus“, erklärt Gorges. Wegen der Nähe zum Urlaubsland Niederlande wurde der T 5 durch einen Wohnwagen ersetzt. Ein Stellplatz an der Maas war fortan das Reiseziel. „Da konnten wir am Wochenende schnell mal hinfahren und ausspannen“, sagt Tanja Gorges. Für die Kinder ideal. Sie hatten dort schnell Freundschaften mit Gleichaltrigen geknüpft. Nach ein paar Jahren wurde der Wohnwagen verkauft, doch das Interesse am Campingurlaub blieb.

Der Kompass auf dem Camper zeigt es an: Egal in welche Himmelsrichtung gefahren wird, Martin und Tanja Gorges bleiben da, wo es ihnen gefällt.
Der Kompass auf dem Camper zeigt es an: Egal in welche Himmelsrichtung gefahren wird, Martin und Tanja Gorges bleiben da, wo es ihnen gefällt.
Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Über einen Freund kamen Tanja und Martin Gorges dann schließlich zur ihrem Transporter, einem Peugeot Boxer. „Ursprünglich war das ein ganz normaler Handwerkertransporter“, sagt Gorges. Da der 54-Jährige handwerklich begabt ist, hat er das Fahrzeug sozusagen über Winter zu einem Wohnmobil ausgebaut und ihm den Namen Jochen 1.0 gegeben. „So heißt nämlich der Freund mit Vornamen“, schmunzelt Gorges.

Neben einer Schlafmöglichkeit für zwei Personen gibt es innen auch eine kleine Küche, einen Tisch mit Sitzbank, einen Badschrank und eine mobile Toilette. Geduscht wird bei Bedarf im Heck des Fahrzeuges. „Dafür werden die Hecktüren geöffnet und dort eine Gartendusche installiert“, erklärt Gorges. Vor ungewünschten Blicken schützt ein Duschvorhang, der mit Magneten an den Fahrzeugtüren befestigt wird. Das Wasser kommt aus einem 100-Liter-Tank. Für Strom sorgt ein Solarpanel auf dem Fahrzeugdach. „Wir können uns eine Woche lang autark versorgen“, darauf ist Gorges besonders stolz.

Fahrsicherheit steht an erster Stelle

Vor drei Jahren gingen Tanja und Martin Gorges mit Jochen 1.0 zum ersten Mal auf Reisen. Rund 25 000 Kilometer haben die drei inzwischen gemeinsam zurückgelegt. Da Martin sowohl einen Lkw- als auch einen Busführerschein besitzt, war es für ihn keine große Herausforderung den Camper sicher zu steuern. Und als er zufällig im Internet auf den ADAC-Wettbewerb aufmerksam wurde, hat er sich kurzerhand als Teilnehmer beworben. „Wir wurden dann tatsächlich ausgewählt, beziehungsweise konnten nachrücken, weil einer der Teilnehmer ausgefallen ist“, sagt er. Zusammen mit seiner Frau hat Martin Gorges dann am Wettbewerb teilgenommen. Austragungsort war Koblenz. „Auf dem Gelände vom TÜV und dort, wo sonst das ADAC-Fahrsicherheitstraining stattfindet“, erklärt er.

Mit neun weiteren Mitstreitern galt es, verschiedene Geschicklichkeits-, Brems- und Rangierübungen auszuführen. Außerdem gehört zu dem Wettbewerb auch eine perfekte Bratwurst. „Dafür stellte man uns einen Einweggrill zur Verfügung, und am Ende wurde die beste Wurst bewertet“, erklärt Gorges. Eine Aufgabe, bei der das Eulgemer Ehepaar punkten konnte. Doch auch im Auf- und Abbauen von sogenannten Popup-Zelten konnten sie ihre Stärken unter Beweis stellen. Das Fahrzeug bei jeder Witterung sowie beim Ein- und Ausparken im Griff zu haben, meistern die beiden nahezu mühelos. „Es hat viel Spaß gemacht, und die Stimmung unter den Teilnehmern war richtig gut“, bemerkt Gorges. Von Konkurrenzkampf also keine Spur.

Die Gewinner nehmen am Bundesentscheid teil

Dass die beiden Eifler am Ende den Sieg für sich verbuchen konnten, freut sie trotzdem. Mit dem Gewinn ist nämlich ein schöner Preis verbunden. Für eine Woche kann das Ehepaar kostenlos einen Fünf-Sterne-Campingplatz in der Eifel besuchen. Außerdem sind die Landessieger zum Bundeswettbewerb zugelassen. „Im September kommen die Gewinner der anderen Bundesländer in Düsseldorf zusammen, um sich zu messen“, sagt Tanja Gorges.

Große Aufregung herrscht deshalb aber nicht. Das Ehepaar nimmt die Herausforderung sportlich und als gute Gelegenheit, nette Menschen kennenzulernen. Der Preis, eine zweiwöchige Kanadareise, würde sie allerdings schon reizen. Sie sagen: „Wir waren vor 25 Jahren auf unserer Hochzeitsreise schon einmal dort. Das wäre toll, wenn wir das zur Silbernen wiederholen könnten.“

Kreis Cochem-Zell
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