Wer auf die aberwitzige Idee kommt, in Corona-Zeiten von Stuttgart aus zur Geierlay aufzubrechen, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Offenbar ist es auch vergebene Liebesmüh, diesen Leuten Vernunft und Anstand beizubringen. Gleichwohl hat Ortsbürgermeister Marcus Kirchhoff recht, wenn er sagt, dass vor allem junge Menschen es leid sind, sich nicht frei bewegen zu können oder wie Kirchhoff es ausdrückt: „eingesperrt“ sind. Alles richtig, aber das hindert niemanden daran, den Kopf einfach auch einmal zum Denken einzusetzen. Haareschneiden ist ja ohnehin erst ab Montag wieder möglich.
Schade ist übrigens, dass es vielen der jungen Geierlay-Besucher offenbar wichtiger ist, das Selfie im Kasten zu haben, als das Erlebnis und die Aussicht zu genießen.
Wie bekommt man aber nun die Sache in den Griff? Eintritt zu erheben, wäre nur dann erfolgreich, wenn die Preise saftig genug wären. Aber dafür wären Infrastruktur und zusätzlicher personeller Aufwand notwendig. Würde ein Vermerk im Internet „Nur mit negativem Corona-Test zu betreten“ helfen? Gut, dass wir so weit noch nicht sind. Bleibt nur noch die Frage: Wer soll die Einhaltung der Maskenpflicht kontrollieren? Die Antwort erübrigt sich, denn die Frage müsste eher lauten: Wer soll bloß die Vernunft kontrollieren?