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Kreis Altenkirchen

Wie geht es den Wirten im AK-Land nach den Corona-Lockerungen? Gastrobranche braucht jetzt dringend Personal

Von Johannes Mario Löhr
Viele Hotels und Gaststätten finden kein Personal, weil während der Lockdowns ein großer Teil der Beschäftigten die Branche verlassen hat.
Viele Hotels und Gaststätten finden kein Personal, weil während der Lockdowns ein großer Teil der Beschäftigten die Branche verlassen hat. Foto: NGG

Die Corona-Zahlen sind niedrig im Kreis Altenkirchen, die Maßnahmen wurden in Folge weiter gelockert – ein romantischer Abend in einem guten Restaurant ist also endlich wieder möglich. Doch in den Medien mehren sich derzeit Berichte, dass der Gastronomie das nötige Personal fehlt, um die wieder anlaufende Nachfrage decken zu können. Sucht auch die Gastrobranche im AK-Land händeringend nach Personal? Unsere Zeitung hat nachgefragt.

Lesezeit: 5 Minuten
Paolo Pecere von der Trattoria Gustitalia in Altenkirchen musste während der Lockdowns niemanden entlassen. Aber: „Vielmehr wurde ich verlassen, weil der Lockdown zu lang war und schlichtweg eine Öffnungsperspektive fehlte.“ Pecere konnte das Personal ab Februar nicht überzeugen, die Stellung zu halten. 60 Prozent Kurzarbeitergeld sei zu wenig gewesen: „Denn ...
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Zahlen und Fakten zum Personalmangel in der Gastrobranche

Im Zuge der Corona-Pandemie verzeichnen die Hotels und Gaststätten im Kreis Altenkirchen eine dramatische Abwanderung von Fachkräften.

Innerhalb des vergangenen Jahres haben im Landkreis rund 300 Köche, Servicekräfte und Hotelangestellte dem Gastgewerbe den Rücken gekehrt – das ist fast jeder fünfte Beschäftigte der Branche, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf jüngste Zahlen der Arbeitsagentur mitteilt. Angesichts weiterer Lockdowns bis in den Mai hinein dürfte sich der Personalschwund bis heute nochmals zugespitzt haben, befürchtet Volker Daiss, Geschäftsführer der NGG-Region Mittelrhein.

„Viele Menschen schätzen es, nach langen Entbehrungen endlich wieder essen zu gehen oder zu reisen. Aber ausgerechnet in der Sommersaison fehlt einem Großteil der Betriebe schlicht das Personal, um die Gäste bewirten zu können“, so Daiss.

Für die Lage macht der Gewerkschafter insbesondere die Einkommenseinbußen durch die Kurzarbeit verantwortlich: „Gastro- und Hotelbeschäftigte arbeiten sowieso meist zu geringen Löhnen. Wenn es dann nur noch das deutlich niedrigere Kurzarbeitergeld gibt, wissen viele nicht, wie sie über die Runden kommen sollen.“

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beschäftigte das Hotel- und Gaststättengewerbe im Landkreis Altenkirchen zum Jahreswechsel 1161 Menschen. Genau ein Jahr zuvor – vor Ausbruch der Corona-Pandemie – waren es noch 1434. Damit haben innerhalb von zwölf Monaten 19 Prozent der Beschäftigten die Branche verlassen.

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